Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür – und mit ihr für viele die bange Frage, wie hoch die Heizkosten ausfallen oder ob man gar in kalten Wohnungen ausharren muss. Treffen die Menschen angesichts der Energiekrise und drohenden Gasmangels Vorbereitungen? Steigt in den Geschäften rund um die Teck die Nachfrage nach Wärmflaschen, Decken, warmen Hausschuhen und Schlafanzügen?
„Es ist definitiv ein Thema und hat bei uns schon vor einigen Wochen angefangen“, sagt Eva Maier, Inhaberin der „Schwäbischen Traum-Fabrik“ in Bad Boll. „Die Menschen investieren in warme Decken, auch aus Angst, dass sie weniger oder womöglich gar nicht mehr heizen können.“ Viele würden den Kauf einer neuen Bettdecke jetzt auch vorziehen, „weil das Geld weniger wert wird und sie bewusst und sinnvoll investieren wollen“.
Ein Boom sei bei den Daunendecken zu beobachten, ergänzt Eva Maier. Diese seien zwar teurer, aber das Material sei langlebiger – außerdem „möchten die Leute etwas besonders Warmes“. Was derzeit auch gut nachgefragt werde, seien Wohndecken für die Couch. „Der Trend geht hier zu Kaschmir, Alpaka oder Kamelhaar“, informiert Eva Maier und nennt sogleich den Grund: „Diese Decken sind einfach wärmer“.
Milder Winter bremst Run aus
Auf einen Run hat sich auch Uli Kreyscher, Inhaber von „Betten und Wäsche Kreyscher“ in Kirchheim, vorbereitet: Er hat verstärkt Ware eingekauft. Momentan sei zwar noch keine größere Nachfrage als sonst zu beobachten, „aber ich rechne damit, dass diese noch kommt – bisher war es einfach zu mild“, sagt Uli Kreyscher. Generell seien im Herbst warme Decken und Schlafanzüge immer gefragt. Nun stehe man aber vor einem besonderen Winter, in dem die Schlafzimmer wohl eher weniger bis gar nicht geheizt werden. Lieferengpässe gebe es zwar keine; trotzdem rät Kreyscher Kunden, die neue Bettwaren benötigen, frühzeitig das Fachgeschäft ihres Vertrauens aufzusuchen.
Und wie sieht es bei den Wärmflaschen aus? „Diese werden bei uns zwar stärker nachgefragt als sonst, aber nicht so, dass wir bestelltechnisch in Schwierigkeiten kommen“, sagt Gerhard Tröger, Filialleiter des Haushaltswarengeschäfts Tritschler in Kirchheim. Auch energiesparende Töpfe seien nach wie vor sehr gefragt, wobei es diesen Trend „nicht erst seit gestern“ gebe, sondern schon seit zwei, drei Jahren. „Das hängt auch mit der Corona-Zeit zusammen, in der Zuhause mehr gekocht wurde.“ Energie zu sparen sei bei den Menschen generell seit mehreren Jahren ein großes Thema, hat Gerhard Tröger beobachtet.
Auch im Drogeriemarkt Müller in Kirchheim ist die Wärmflasche derzeit ein begehrtes Gut: Trotz des bislang milden Herbstes werden dort momentan im Vergleich zu den Vorjahren etwa gleich viel Wärmflaschen verkauft, informiert Filialleiterin Marliese Müller. Nachgefragt werde sowohl die große als auch die kleine Variante – ebenso die mit und ohne Stoffbezug. „Auch Heizlüfter und Glühbirnen gehen gut“, sagt die Filialleiterin. Viele Menschen hätten Angst vor einem Stromausfall, rüsten deshalb ihre Taschenlampen auf und kaufen Batterien sowie Kerzen, die man mit Batterien betreiben kann. Auch Anzünder für Kachel- und Holzöfen sowie Streichhölzer und Feuerzeuge werden dieser Tage verstärkt gekauft, informiert Marliese Müller weiter.
Mit Blick auf mögliche Lieferengpässe kann sie beruhigen: „Wir haben uns gut eingedeckt. Es ist genügend da“.