Tradition
In Kirchheim dreht sich alles um Wolle

Wenn der Gaukler Narrenkai seine Späße treibt und Rolph und Helene von den „Heidweilers“ altes Liedgut aus vergangenen Epochen zum Besten geben ist wieder Wollmarkt in Kirchheim. 

Foto: Jörg Bächle

Auf dem Schlossplatz, im Marstallgarten und im Schlossinnenhof drehte sich am Wochenende alles rund um das Thema Wolle und Schaf. An rund 50 Ständen konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher Kunsthandwerk vom Feinsten kaufen. Dank Mitmachaktionen für Kinder mussten sich auch die Kleinen nicht langweilen. Bei der Waldpädagogin Nadine Zink, die nebenbei Falknerin ist und Steinkauz Ludwig mitgebracht hatte, durften sie beispielsweise Lichtertüten gestalten oder kleine Kreisel aus Holz bauen. Der „Ponyexpress“ Bissingen bot gegen einen Obulus eine Runde auf dem Pferderücken an. Für gute Stimmung sorgte der Gaukler Narrenkai. Rolph und Helene von den „Heidweilers“ gaben altes Liedgut aus vergangenen Epochen zum Besten. 

 

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Es gab viel zu entdecken zwischen Fellen, Produkten aus Walkfilz, gesiedeten Seifen oder Töpferwaren. Die Frauen des Spinnkreis Nürtingen führten vor, wie früher aus Wolle Fäden entstanden sind. Die Gruppe aus  zehn bis zwanzig Frauen trifft sich seit 14 Jahren jeden Monat einmal in Oberensingen in der Krone zum Wollespinnnen und hat ihre Freude daran. Der Alpakahof „Alpaka- Dreams“ aus Heroldstatt bei Laichingen hatte Schals und Mützen dabei. Der größte Teil der Wolle ihrer 90 Alpakas geht in das Innenleben warmer Zudecken. Alle Tiere haben einen Namen. Der Jüngste heißt Leonardo und ist der Sohn, wie könnte es anders sein, von Davinci. Auch Picasso wohnt auf dem Alpakahof.

Die "Heidweilers" sorgen mit altem Liedgut für passende Stimmung. Foto: Helga Single

Von der Leintalmanufaktur aus Heuchlingen gab es sowohl „Gartenwächter“ aus Ton, die gegen böse Geister und den bösen Nachbarn wirken sollen, als auch den „Denker 2.0“ mit Smartphone in der Hand zu kaufen. Monika aus Kirchheim besucht immer den Wollmarkt, wenn er stattfindet. Sie trägt gern bunte Kleidung aus Wolle und sagt, sie liebe Kunsthandwerkermärkte im Allgemeinen. Der Wollmarkt belebe den Wochenmarkt, findet sie überdies. Auch Stefan aus Wernau, der zufällig mit seiner Familie auf dem Markt ist, stöbert gern ein bisschen durch. „Hier ist es schön für meine kleinen Kinder“, sagt er.

Waldpädagogin Nadine Zink hatte Steinkauz Ludwig dabei. Foto: Helga Single