An der Kirchheimer Max-Eyth-Schule wurden 25 Meisterschüler des Gewerks der Land- und Bautechnik feierlich verabschiedet. Während 305 Tage Meisterschule wurde Wissen aus der Fachpraxis und -theorie, Betriebswirtschaft, der Ausbildereignung und vielem mehr vermittelt. Das Wissen wurde bei zahlreichen Klassenarbeiten abgefragt und eine vierteilige Meisterprüfung musste bestanden werden. Zudem gab es im Herbst einen praxisnahen Feldtag, ebenso wurde eine Fachexkursion zu Horsch organisiert.
Der stellvertretende Schulleiter Ralf Möhle lobte in seiner Ansprache die Bewältigung der vielen Herausforderungen, die sich den Meisterschülern in den vergangenen Monaten gestellt haben. „Der Meister-Titel ist ein Qualitätssiegel, und dies gilt es, in der Zukunft weiter hochzuhalten und meisterhafte Qualität zu liefern“, erklärte Ralf Möhle.
In seinem Grußwort gratulierte Landesinnungsmeister Kurt Neuscheler den Jungmeistern mit der Empfehlung, „mit Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in die Zukunft zu gehen und sich für die Gemeinschaft, das landtechnische Handwerk und den Berufsstand zu engagieren.“ Ebenso überbrachte Kurt Neuscheler die Glückwünsche seiner Landtechnik-Innungskollegen und hob das hervorragende Engagement der Lehrer und den Einsatz der Meisterprüfungskommission.
Klassenlehrer Ulli Müller und Abteilungsleiter Marcus Boettinger überreichten den Meistern anschließend ihre Zeugnisse. Für ihre herausragenden Leistungen erhielten unter großem Beifall sieben Meister eine Belobigung und vier Meister einen Preis.
In seinem Grußwort ging Klassensprecher Dennis Ziegler auf seine Meisterschülerkollegen ein: Es sei eine tolle, spannende und lehrreiche Zeit gewesen. Jeder habe seine Erfahrung in die Klasse eingebracht. Er vergas Klassenlehrer Ulli Müller und dessen Kollegen nicht – sie hätten den Unterricht stets engagiert und praxisnah gestaltet.
Das „Meisterprojekt“ ist Bestandteil einer jeden Meisterprüfung. Zwei Beispiele zeugen vom Know-how und von der Innovationskraft der frischgebackenen Jungmeister aus der Kirchheimer Schule. Es ist der Umbau einer Rollhacke aus dem Eigenbau von Meister Tinus Hermann aus Neidlingen mit der Zielsetzung: Bearbeitung der Randstreifen von Spalier-Obstbäumen, um das Aufkeimen von Gras und Unkraut zu verhindern, das mit den Gehölzen um Nährstoffe und Wasser konkurriert. Im gleichen Arbeitsschritt soll Mineraldünger ausgebracht und eingearbeitet werden. Erreicht wurde das Ziel mit einer Eigenkonstruktion, wobei die Dosierung des Mineraldüngers stufenlos eingestellt werden kann und dem Fahrer konstant digital angezeigt wird.
Ein weiteres Beispiel ist die Sonderausstattung eines Friedhofskippers von Meister Max Bürzle aus Oberteuringen Bitzenhofen. Ein seriell gefertigter Friedhofskipper wurde um einen selbst entwickelten Ausleger samt Bohrer ergänzt, der zur Herstellung von Urnengräbern eingesetzt wird. Der Bohrer kann den Aushub aufnehmen und durch einen Zylinder am gewünschten Ablageort ausstoßen. Die gesamte Maschine wird per Funkfernbedienung
gesteuert.
Die Jungmeister feierten gemeinsam mit ihren Gästen die Verabschiedung noch ausgiebig. Grund zum Feiern gibt es bald schon wieder: Die Meister-Verabschiedung der Handwerkskammer Stuttgart. mr