Kirchheim
Ins Kino geht‘s mit Test und ohne Angst

Open-Air Das Sommernachtskino auf dem Martinskirchplatz soll nach und nach zur Normalität aus Zeiten vor der Pandemie zurückkehren. Diesen Sommer aber gilt die „Drei-G-Strategie“. Von Andreas Volz

Für jeden sollte etwas dabei sein, beim abwechslungsreichen Filmprogramm, das Reimund Fischer und Joachim Borkowski fürs Kirchheimer Sommernachtskino auf die Beine gestellt haben. Komödie und Drama sind ebenso vertreten wie bayerische Krimi-Parodien oder Animationsfilme für Kinder. Auch Otto Waalkes ist auf der Leinwand zu sehen - gleich zwei Mal in „Catweazle“. Noch zwei weitere Filme laufen „doppelt“: der aktuelle Eberhofer-Streifen mit dem Titel „Kaiserschmarrndrama“ und die Komödie um die angehende Modedesignerin Estella. die sich zu „Cruella“ wandelt.

„Bei diesen drei Filmen sehen wir jetzt schon in anderen Open-Air-Kinos, dass das die Renner sind“, erklärt Reimund Fischer. Es ist also keine Einfallslosigkeit der Programmgestalter und auch nicht das Problem, dass es zu wenig sehenswerte Filme gäbe, wenn drei Filme wiederholt werden: „Wir wollen einfach allen die Chance geben, genau diese Filme zu sehen.“ Viele würden ihre Chancen auch frühzeitig erhöhen - indem sie jetzt schon Karten bestellen. Das Programm ist im Internet bereits veröffentlicht, und seither lassen sich auch die Tickets reservieren. Das Programmheft ist gedruckt und wird in den nächsten Tagen an den üblichen Stellen ausgelegt. Wer will, kann also in Bälde wieder darin blättern.

Vergangenen Sommer war dieses üppige Programmheft der Pandemie zum Opfer gefallen - weil lange Zeit nicht feststand, ob es überhaupt ein Sommernachtskino geben könnte. Deshalb gab es 2020 nur einen einfachen, kleinen Zettel mit einer Übersicht über die Filmtitel der einzelnen Tage. Mit dem Programmheft kehrt diesen Sommer also ein wichtiges Stück Normalität zurück. Trotzdem bestimmt Corona nach wie vor den Alltag im Sommernachtskino.

Sicherheit hat oberste Priorität

Die Kino-Macher Reimund Fischer und Joachim Borkowski sind sich vollkommen einig, dass Sicherheit für sie oberste Priorität hat. Deshalb setzen sie auf ein Hygienekonzept, das möglicherweise viel strenger ausfällt, als es die jeweils gültige Corona-Verordnung im August verlangen würde.

„Wir halten uns an die Drei-G-Strategie: geimpft, genesen, getes­tet“, verkünden sie unisono. Wer nicht geimpft oder genesen ist, hat die Möglichkeit, sich testen zu lassen - auch noch kurz vor Einlass. Im Kornhaus gibt es die notwendige Infrastruktur für die Schnelltests. Reimund Fischer freut sich über die Zusage, dass dort auch am Wochenende vor Filmbeginn getestet werden soll. Unmissverständlich stellt er deshalb fest: „Wir lassen niemanden rein, der nicht wenigstens getestet ist.“

Mit der gleichen Überzeugung stellt er klar: „Uns geht es nicht darum, jemanden dadurch abzuschrecken, dass wir einen Test verlangen. Das Gegenteil ist der Fall. Wir wollen unserem Publikum die Sicherheit geben, dass wir alles getan haben, was in unserer Macht liegt, um einer Ansteckungsgefahr im Sommernachtskino vorzubeugen.“ Mit längeren Wartezeiten rechnet er deswegen nicht: „Ich denke, dass wir das schon beim Schlangestehen vor dem Kino kontrollieren können. sodass es da keinen Zeitverlust durch unnötiges Warten geben dürfte.“

Ein weiterer Vorteil für alle Kinogänger im August: Weil die drei „Gs“ für die größtmögliche Sicherheit sorgen, können mehr Stühle auf dem Martinskirchplatz belegt werden. Reimund Fischer rechnet mit bis zu 650 Zuschauern, die er pro Abend einlassen kann.

Ansonsten bleibt fast alles wie gewohnt. Zu den „972 Breakdowns“ haben sich ebenfalls Akteure aus dem Film angemeldet wie zur Fahrradreise nach Vietnam. Auch Live-Musik ist bereits arrangiert. Nur eins wird sich ein wenig ändern: Zum Schutz der Bäume und ihres Wurzelwerks auf dem „Festplatz“ hinter der Martinskirche rücken die Wägen der Gastronomie direkt an die Kirchenwand: „Das ist im ersten Augenblick vielleicht ein bisschen ungewohnt für unser Stammpublikum“, meint Reimund Fischer. „Aber es tut der Stimmung sicher keinen Abbruch. Das Ambiente bleibt auf jeden Fall erhalten.“