Kirchheim. Schülerinnen und Schüler des Technischen Gymnasiums an der Max-Eyth-Schule konfrontierten die Landtagsabgeordneten Dr. Natalie Pfau-Weller und Andreas Kenner, die zum Gespräch gekommen waren, mit den Ergebnissen ihrer Projekttage.
Es ging um konkrete Vorschläge zu Klimaschutz und Mobilität in Kirchheim. Die Jugendlichen hatten sich Gedanken gemacht, wie sich die Welt von morgen für alle lebenswerter gestalten lässt. Sie stellten die Kampagne zum Thema Müll unter das Motto: „Kirchheim ohne Krempel“. Der Schwerpunkt lag auf Müllvermeidung durch mehr Mülleimer an hoch frequentierten Strecken, gern mit integriertem Ascher. Die Müllentsorgung stand in einem größeren Kontext. Ihnen schwebte ein Integrationsprojekt für Obdachlose und Geflüchtete vor, über einen Minijob am Bauhof und „vielleicht ergebe sich dadurch der spätere Einstieg in den geregelten Arbeitsmarkt“, vermuteten sie.
„Das könnte komisch kommen mit den Obdachlosen und Asylbewerbern“, kommentierte Pfau- Weller und verwies lieber auf die Gemarkungsputzete, an der jeder seinen Beitrag zu einer sauberen Stadt leisten könne. Zudem habe es in Kirchheim ein Sauberkeitskonzept. Dazu zählten auch die Ablagen für Pizzakartonagen, erklärte sie. „Die Grünen würden demnächst im Gemeinderat den Antrag auf Verpackungssteuer einbringen“, verwies Andreas Kenner und stellte seine Idee vor, auf jeder Verpackung eines Schnellimbiss die Autonummer zu notieren, „so träfe die Entsorgung der leeren Kartons entlang der A8 immer die Richtigen.“
Zur Verbesserung der Mobilität in Kirchheim, kurz „Kirchheim Teck mobil“ stellten sich die Jugendlichen den Ausbau des Systems der Öffis mit besseren Anbindungen, mehr Fahrten, auch zu späteren Stunden vor. Der Mobilitätsbeauftragte der Stadt, Dr. Thomas Ernst sei hier wohl der richtige Ansprechpartner, das sei sein Job, „der könnte mit euch eine Tour unternehmen“ und mit dem Jugendticket, das günstiger sei, habe es einen ersten Schritt gegeben, meinte Andreas Kenner.
In Sachen Klimaschutz war es den Jugendlichen in Kirchheim zu warm, zu wenig grün und der Marktlatz zu farblos. Mehr Grünflächen könnten Abhilfe bringen. Doch die Bürokratie stünde hier im Weg, entgegnete Andreas Kenner, denn in einigen Gemeinden baute man Parkbänke wieder ab. Sie seien eine Gefahrenquelle, weil die Verkehrssicherheit beachtet werden und die Stadt für einen herunter gefallenen Ast haften müsse. Der Marktplatz in Kirchheim sei extrem versiegelt und mehr Grün stünde ihm gut zu Gesicht, aber mit Bäumen könnte man den Marktbeschickern nicht kommen. Auch die Idee der Schwammstadt, wie es Wendlingen gerade umsetze, sei ein gutes Konzept, da hätten sie zweifelsohne Recht, stimmten die beiden Politiker zu. Tatsächlich sei man in Kirchheim bereits dran, ein Konzept zum Klimaschutz zu erarbeiten. Mit der Errichtung von PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden, der Einrichtung von Nachtfahrverbote, Tempo 30, und der Durchsetzung einiger Fußgängerzonen sei einiges bewirkt worden, fasste Andreas Kenner zusammen. Beide versprachen, viele der Ideen mitzunehmen und an deren Umsetzung zu feilen. Helga Single