Kirchheim. Andreas Kenner belebt die Wirtschaft - auf unterschiedlichste Weise. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gastwirtschaft, möglichst in Form der Gartenwirtschaft. Im Corona-Sommer setzt der Kirchheimer SPD-Politiker auf ausgleichende Gerechtigkeit: Hatte er jahrelang eindeutig den Wein bevorzugt, mit seinem kabarettartigen Programm „Kenner trinken Württemberger“, so scheint er nun ein Bad im Läuterbottich genommen zu haben und wirbt für Bier. Genauer gesagt, wirbt er auch hier für württembergische Produkte, für das Hefeweizen einer Stuttgarter Brauerei.
Aber es kommt ihm nicht so sehr auf die einzelne Sorte an. Es geht ihm ums große Ganze: um die Heimat, um die heimische Wirtschaft als solche. Der Gedanke ist nicht neu. Schließlich heißt es schon im Alten Testament: „Bleibe im Lande und nähre dich redlich.“ Im Geist ersetzt Andreas Kenner „Land“ durch „Ländle“ und fragt sich wohl unablässig: „Gibt es redlichere Nahrung als württembergisches Bier - notfalls auch badisches?“
Solange es nicht aus Nürtingen kommt, ist ihm ohnehin alles recht. Ein wichtiges Kirchheimer Produkt, für das er auch in seiner Landtagsfraktion unablässig wirbt, ist der Teckbote. Und da hat sich im Corona-Sommer ein Ping-Pong-Spiel entwickelt: Im Juni hatte Stadtrat Kenner im Gemeinderat gesagt: „Unsere Biergärten sind viel schöner als Mallorca.“ Der Satz war so bemerkenswert, dass er im Teckboten hervorgehoben wurde. Seither zitiert sich Andreas Kenner permanent aus seiner Lokalzeitung: Er hat den Satz auf einen Bierdeckel drucken lassen. Die andere Seite zeigt ihn höchstselbst im Biergarten.
Copyrights-Ansprüche? Sind wohl noch in Form von Hefeweizen abzugelten. Wechselseitig.