Gemeinschaft
Kirche im Umbruch oder Kirche im Aufbruch?

Die ökumenischen Abende der Kirchengemeinde Jesingen-Ohmden luden zur Diskussion ein.

Die ökumenischen Abende waren gut besucht. Foto: pr

Kirchheim. Bei den vier ökumenischen Gesprächsabenden in Jesingen stellten sich die Teilnehmenden die Frage: Welche Rolle spielt die Kirche in der aktuellen Zeit? Dabei wurde deutlich, dass Kirche sowohl die Institution als auch die Gemeinschaft aller Christen sein kann. Die weltweiten Herausforderungen wie Kriege und Hungersnöte bildeten an zwei Abenden den Schwerpunkt.

Annika Rheinhardt stellte in ihrem Vortrag die Organisation Brot für die Welt vor, die als Teil der Kirche weltweit agiert. Sie arbeitet in der ganzen Welt mit lokalen Initiativen zusammen, um die Not der Menschen zu lindern und nachhaltige Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Hilfe zur Selbsthilfe.

Karl-Heinz Wiest von Pax Christi erläuterte die Friedenslehre der Kirchen, in der Gerechtigkeit und Frieden zusammengehören. Schutz der Bevölkerung vor Gewalt und Aggressoren ist dabei das zentrale Anliegen. Eine wichtige Rolle haben die überstaatlichen Organisationen wie der Weltsicherheitsrat und die UNO. Eine Koalition verschiedener Nichtregierungsorganisationen, zu der auch Pax Christi gehört, setzt sich dafür ein, dass die Staaten des globalen Südens dort mehr vertreten sind. Denn die Probleme dieser Zeit könnten die Menschheit nur zusammen lösen.

Am ersten Gesprächsabend stand die Frage im Mittelpunkt: Wie geht der einzelne Christ mit den vielen negativen Meldungen in den Medien und sozialen Netzwerken um? Soll man den Kopf in den Sand stecken und alles ignorieren oder gar verzweifeln und keine Zukunftshoffnung mehr haben? Die Jahreslosung „Prüfet alles und das Gute behaltet“ aus der Bibel (1.Thessalonicher 5,21) gab Mut, sich nicht von der Fülle der negativen Nachrichten überschwemmen zu lassen, sondern auch die positiven, manchmal kleinen, lebensbejahenden Erlebnisse wahrzunehmen.

Quellen für Trost und Mut

Der letzte Abend vertiefte dieses Thema anhand zweier Fragen: Wo und bei wem finde ich Trost, wenn die Welt mir dunkel und trostlos erscheint? Wie können wir als Christen gerade in diesen Zeiten Trost und Mut an andere weitergeben?

Alle Abende waren gut besucht. Die Anwesenden gewannen laut eigenen Aussagen neue Anregungen für den persönlichen Alltag sowie Einblicke über das Wirken der Kirche in den aktuell unruhigen Zeiten. Weiter geht es mit den nächsten Terminen im kommenden Winter. pm