Kirchheim/Bački Petrovac. Es hat einige Verzögerungen bei der Renovierung der Außenfassade gegeben, seit vergangenem Dezember haben die Arbeiten an der Kirche im serbischen Magliˇc, einem Teilort der serbischen Gemeinde Baˇcki Petrovac aber wieder Fahrt aufgenommen. Der Ort war unter dem Namen Bulkes bis 1944 von deutschen Siedlern bewohnt, einige ihrer Nachkommen sind unter anderem Mitglied im Förderverein Kirchheim/Petrovaˇˇc. Die Teckstadt ist zudem seit 1966 Partnerstadt von Baˇcki Petrovac.
Die Mitglieder des Vereins wollen vor allem die evangelische Kirche des Ortes wieder herstellen, passend zum 200. Jahrestag der Kirchweihe im kommenden Oktober. Kürzlich ist eine Kirchheimer Delegation mit dem Vorsitzenden Hartmut Rehm sowie dem Architekten und Vereinsmitglied Helmut Kapp nach Serbien gereist. „Wir konnten feststellen, dass seit einigen Tagen die Arbeiten mit mehr Nachdruck vorgenommen werden“, erzählt Hartmut Rehm. Auch den Grund für den schleppenden Baubeginn konnten die Kirchheimer herausfinden. Die beauftragte Baufirma hatte zuvor den Auftrag zur Renovierung des Daches der evangelischen Kirche im benachbarten Vrbas erhalten und war damit fast ausgelastet. Die gute Nachricht lautete aber nun: In Vrbas sind die Arbeiten beinahe abgeschlossen, was die volle Konzentration auf die Bulkeser Kirche ermöglicht. Ursprünglich war geplant, die Renovierung noch 2019 beendet zu haben. Als abzusehen war, dass dieses Ziel nicht einzuhalten war, beantragte der Förderverein beim Serbischen Kulturministerium eine Fristverlängerung, damit die staatlichen Fördergelder nicht verfallen. Auch von der EU sollen noch Gelder fließen, der Antrag muss aber noch gestellt werden. Der Förderverein selbst hat der Gemeinde 40 000 Euro zugesagt. Zahlreiche Bulkeser und Mitglieder und Gönner des Fördervereins haben gespendet, auch Kirchheims Gemeinderat hat eine finanzielle Unterstützung zugesagt. „Uns fehlen jetzt nur noch wenige Spenden bis zum Erreichen der zugesagten Spendensumme“, sagt Hartmut Rehm.
„Leider werden seitens des Landes Baden-Württemberg, der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union kaum bauliche Maßnahmen gefördert, sondern nur Begegnungen und kultureller Austausch“, bedauert Hartmut Rehm. Dabei sei es doch notwendig, die für Begegnungen und Workshops erforderlichen Räume zur Verfügung zu stellen, meint er. Daher soll nach der Renovierung der Fassade in den kommenden Jahren auch der Innenausbau vorangetrieben werden und aus der Kirche mit Umbau ein multifunktionales Zentrum mit Möglichkeiten für Workshops, Konzerte, Begegnungen und einer Dauerausstellung zur Geschichte. Rehm schwebt nicht weniger als ein „Leuchtturmprojekt für die ganze Vojvodina“ vor, wie die serbische Region um Baˇcki Petrovac genannt wird. pm