Schwimmen ist wie Radfahren. Einmal gelernt, kann man es ein Leben lang. Doch so weit muss es erst mal kommen. Dass vielerorts entweder zu wenig Kurse angeboten werden, die Wasserflächen fehlen oder für manche die Hürden zu hoch sind, ist längst kein Geheimnis. Auch in Kirchheim deckt das Angebot den Bedarf nicht ab.
Doris Imrich, langjährige Vorsitzende und Geschäftsführerin des VfL Kirchheim, ist dem Sport als ehemalige Leistungsschwimmerin schon immer verbunden, und – ganz abgesehen vom leidigen Hallenbad-Thema – ihr liegt das Thema Schwimmen lernen auch aus eigener Erfahrung am Herzen. „Ich habe erst neulich ein schon etwas älteres Kind am Arm wieder hochgezogen, das neben mir untergegangen ist, weil es einfach nicht schwimmen kann“, berichtet Doris Imrich. Gut, wenn direkt jemand in der Nähe ist, schlecht, wenn sich solch eine Situation unbemerkt abspielt. „Es ist einfach klar, dass wir etwas tun müssen“, betont sie. Auch von Sportlehrern habe sie schon mehrfach gehört, dass es inzwischen nahezu unmöglich sei, im Unterricht mit der ganzen Klasse ins Bad zu gehen. „Was soll der Lehrer machen, wenn von 28 Kindern 14 nicht schwimmen können?“, kann Doris Imrich die Problematik nachvollziehen.
Benachteiligten Kindern dort, wo es nötig ist, zu helfen
Als Doris Imrich dann bei der Verabschiedung von Bürgermeister Günter Riemer mit Christine Marin vom Aktionsbündnis Starkes Kirchheim ins Gespräch kam, entwickelte sich schnell eine Idee: Zusätzliche Schwimmkurse in Kirchheim sollte es geben – und zwar unter dem Motto „Kirchheim lernt schwimmen“. Das Angebot soll auch und vor allem für Kinder da sein, deren Familien finanziell vielleicht nicht so frei agieren können. So beteiligt sich das Aktionsbündnis, das sich seit Jahren auf die Fahnen geschrieben hat, benachteiligten Kindern in der Stadt dort, wo es nötig ist, zu helfen, an den Kosten für die Kurse. „Außerdem unterstützen uns die Stadtwerke Kirchheim, natürlich die Stadt selbst, aber auch weitere private Spender“, erklärt Doris Imrich.
Ab sofort können Eltern ihre Kinder für die Kurse anmelden. Auf der Homepage der Stadtwerke findet sich das entsprechende Formular. Beginn ist bereits am kommenden Montag, 14. Juli. Insgesamt werden bis in die Sommerferien hinein elf zusätzliche Kurse angeboten, in denen im Idealfall rund 70 Kinder in zehn Einheiten das Schwimmen erlernen können. Auf fünf Kinder kommt ein Schwimmlehrer, zwei Kursleiter betreuen zwischen acht und zehn Kinder. Insgesamt stehen pro Kurs zehn Einheiten à 45 Minuten an. Begleitet wird das ganze Projekt von VfL-FSJler Till Schreiner, der selbst Mitglied in der Schwimmabteilung ist.
Anmeldungen sind möglich auf der Homepage der Stadtwerke hier möglich.

