Kirchheim
Kirchheim verbessert das Radfahren

Konzept Die große Strategie wird erst noch erarbeitet. Kleinere Verbesserungen dagegen soll es ab sofort geben.

Kirchheim. Die Stadt Kirchheim will den Radverkehr optimieren. Ob es sich um Markierungen oder Beläge von Radwegen handelt, um Randsteinabsenkungen oder um mehr Abstellplätze – jede noch so kleine Verbesserung soll helfen, das Radfahren in der Stadt attraktiver zu machen. „Wir brauchen aber auch ein strategisches Konzept“, kündigte Oberbürgermeister Pascal Bader im Gemeinderatsausschuss für Infrastruktur, Wohnen und Umwelt an.

Kirchheims Erster Bürgermeister Günter Riemer nannte einige der strategischen Radwegverbindungen, an denen zu arbeiten sei, beispielsweise die Strecke von Ötlingen bis zum Postplatz. Besser mit dem Rad zu erreichen sollen außer der Innenstadt auch der Bahnhof und die Schulen sein. „Der Gaiserplatz wird eine große Herausforderung“, griff er ein Thema aus dem Oberbürgermeisterwahlkampf auf, wobei er auch „Alternativlösungen“ nannte, mit denen sich der Gaiserplatz vielleicht sogar umfahren lasse.

Ein wesentliches Ziel der Stadt bestehe auch darin, den Radverkehr für bisherige „Nicht-Radler“ so deutlich aufzuhübschen, dass sie anschließend vom Zweirad als Alternative ganz angetan sind. „Wer bisher schon aus Überzeugung sein Fahrrad benutzt, wird das auch weiterhin tun.“

Wenn es darum geht, die Bismarckstraße zur Fahrradstraße umzugestalten, heiße das nicht, dass Autos dort künftig verbannt sind: „Die dürfen da weiter fahren und auch parken. Aber die Bismarckstraße ist als eine Hauptachse für Fahrradfahrer vorgesehen. Und wenn da viel Radfahrer unterwegs sind, nehmen auch die Autofahrer ganz automatisch viel mehr Rücksicht.“

Fuß- und Radverkehr trennen

Ein stärkeres Augenmerk wolle die Stadt auf die Trennung von Fuß- und Radverkehr legen. Günter Riemer zufolge hat der Radverkehr durch die Elektrifizierung des Fahrrads nicht nur generell zugenommen – „er ist auch schneller geworden“. Ein weiteres Problem bei der Planung: „Es ist nicht einfach, da ein passendes Büro zu finden. Deutschlandweit gibt es nur einige wenige Experten.“ Dennoch sei es der Stadt Kirchheim gelungen, ein geeignetes Büro zu finden, das ein Radverkehrskonzept für die Teckstadt erstellt.

Oberbürgermeister Pascal Bader stellte in Aussicht, dass dieses Konzept noch im laufenden Jahr fertig vorliegen soll – auch wenn er die Ausschussmitglieder ansonsten auf einen „langen Prozess“ einstimmte. Das liege auch daran, „dass die Verkehrsplaner noch viel zu sehr vom Auto her denken“. Unabhängig vom großen Konzept wolle die Stadt kleinere Maßnahmen aber möglichst sofort umsetzen. Andreas Volz