Kirchheim. „Fuß vom Gas.“ Das gilt in Kirchheim seit Sommer auf zahlreichen Hauptverkehrsstraßen. Tempo-30-Schilder stehen nicht nur in der Jesinger Straße vom Freibad bis zur Stadtmitte, sondern beispielsweise auch auf dem gesamten Alleenring, in Teilen der Tannenbergstraße und in der Steingaustraße im Bereich des Seniorenzentrums. Insgesamt nennt der Pressesprecher der Stadt, Robert Berndt, acht Straßen beziehungsweise Abschnitte, in denen seit Juni die Geschwindigkeit gedrosselt werden muss.
Eingeführt wurde die Temporeduzierung in Zusammenhang mit dem sogenannten Stadtgeschwindigkeitskonzept. Zu den Zielen gehöre nicht nur ein leistungsfähiges Netz der Hauptverkehrsstraßen, um den Kfz-Verkehr zu bündeln, sondern auch der Schutz der Bevölkerung vor gesundheitsgefährdenden Lärmemissionen. „Der vielzitierte Lärmschutz ist nur ein Aspekt von vielen“, sagt Robert Berndt. Es gehe auch um Verkehrsberuhigung und damit zusammenhängend vor allem um mehr Sicherheit.
Grünes Licht für die im Frühsommer großräumig angeordnete Tempodrosselung hatte der Gemeinderat bereits im November 2021 gegeben. Dem Beschluss war ein Workshop mit einem Planungsbüro vorausgegangen.
Nabern und Lindorf könnten 2023 folgen
Wie Robert Berndt mitteilt, wird Tempo 30 zum Jahresende voraussichtlich noch in weiteren Bereichen umgesetzt: So in der Ortsdurchfahrt Jesingen und in der Dettinger Straße vom Abzweig nach Dettingen bis zum Aldi. Geplant ist zudem, im kommenden Jahr die Ortsdurchfahrten von Nabern und Lindorf sowie einen weiteren Bereich der Tannenbergstraße zu untersuchen und die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten dort ebenfalls zu reduzieren. Für Nabern ist Tempo 40 angedacht. Noch fehlt für das Bündel jedoch die Grundlage in Form aktueller Lärmkarten der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg.
Schon seit einigen Jahren gibt es Tempo-30-Zonen in Kirchheim in allen Wohngebieten und im Bereich von Schulen und einzelnen Kindergärten. 2014/2015 wurde zudem in der Ortsdurchfahrt Ötlingen und in der Kirchheimer Paradiesstraße ein Tempolimit verhängt. Es soll dazu dienen, die Durchfahrten für den Lastwagenverkehr möglichst unattraktiv zu machen. Davon sind auch benachbarte Kommunen wie Wendlingen, Wernau, Notzingen und Hochdorf betroffen. Anke Kirsammer