Kirchheim
Kirchheimer Freibad: Statt Planschen den Bauzaun bemalen

Badesaison In Kirchheim öffnet das Freibad am 1. Mai. Dauerkarten im Vorverkauf gibt es bereits ab 2. April. Das neue Kinderplanschbecken steht allerdings erst im Frühjahr 2025 zur Verfügung.  Von Andreas Volz

Tina Steinrück und Martin Zimmert begutachten die Technik, die ein reibungsloses Badevergnügen erst möglich macht. Foto: Markus Brändli

Fit für Frühling und Sommer macht sich derzeit das Kirchheimer Freibad, das am 1. Mai öffnet. Die gute Nachricht: Das Kinderplanschbecken ist auf dem besten Weg. eine neue Attraktion für Familien zu werden. Die weniger gute Nachricht: In der Badesaison 2024 steht es noch nicht zur Verfügung. Lediglich Blicke auf die Baustelle lassen sich den ganzen Sommer über erhaschen. Der Bauzaun ist zwar überwiegend blickdicht. Aber er soll Fenster erhalten, durch die der Fortschritt am neuen Becken jederzeit sichtbar ist.

Dadurch bleibt das Planschbecken in der kommenden Saison zumindest eine Art Blickpunkt. Und der größte Teil des Bauzauns soll im Sommer eine ganz andere Beschäftigung für Kinder bieten: Statt im Wasser des Kinderbeckens können sie sich am Zaun austoben. Die dafür notwendige Straßenmalkreide liegt bereit.
 

Im April beginnt der Beckenbau

Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Zimmert freut sich, dass es mit dem Planschbecken jetzt vorangeht – wobei er zugleich auf die lange Dauer einer solchen Baustelle verweist: „Demnächst kommen viele Einzelteile, die dann vor Ort zusammengeschweißt werden. Die Edelstahlarbeiten beginnen am 8. April und sollen bis Ende Juni abgeschlossen sein. Dann ist das Becken als solches fertig.“ 

Eine Inbetriebnahme ist zu dem Zeitpunkt aber noch lange nicht möglich. Das fertige Edelstahlbecken entspricht in etwa dem Rohbau, dem noch der Innenausbau fehlt. Außerdem erfordert das neue Planschbecken – bei dem es sich streng umgenommen um zwei unterschiedlich tiefe Becken handelt, die durch einen Schiffchenkanal voneinander getrennt sind – einen Anbau an den Technikraum. Auch an diesem Anbau wird den ganzen Sommer über gearbeitet.

Die Technik wäre ein Kapitel für sich. Bei einer kurzen Presseführung durch den Betriebsraum verweist Bädermanagerin Tina Steinrück beispielsweise auf Dutzende von Säcken mit Marmorkies. Der Kies ist nicht etwa dafür vorgesehen, die Außenanlagen zu verschönern. Er dient vielmehr dazu, den pH-Wert des Wassers in den Becken im Gleichgewicht zu halten. „Durch die Chlorierung entsteht Salzsäure“, erklärt Tina Steinrück, „und der Marmorkies gleicht das wieder aus.“ Weil sich das Material im Lauf der Zeit gänzlich auflöst, werden über die Saison hinweg rund eineinhalb Tonnen Marmorkies benötigt.

Martin Zimmert bittet indessen nicht nur die Badegäste um Verständnis für die Beeinträchtigungen durch die Baustellen, sondern auch Anwohner, Spaziergänger und Radfahrer: „Die Baustellenanlieferung ist an dieser Stelle nicht ganz einfach. Deshalb müssen wir den Radweg von der Klosterstraße zur Brücke über die Lindach immer wieder temporär sperren.“  Was die Bauarbeiten so lange verzögert hat, war vor allem das Warten auf die Zuschusszusagen. Die Gesamtkosten der  aktuellen Baumaßnahmen im Freibad sind auf 2,7 Millionen Euro veranschlagt. Der entsprechende Zuschuss liegt bei circa 600 000 Euro.
 

Vorverkauf startet am Dienstag

Die Vorfreude auf die Badesaison lässt sich von Dienstag an enorm steigern: Dann beginnt der Verkauf der Saisonkarten – und zwar an der Freibadkasse. Vom 2. bis zum 25. April gelten dort die vergünstigten Vorverkaufspreise, montags, mittwochs und freitags von 8 bis 13 Uhr, dienstags und donnerstags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr.

Aktuell scheint den Badespaß auch kein Personalmangel trüben zu können. „Unsere Personallage ist zwar äußerst dünn“, stellt Martin Zimmert fest. „Aber nach heutigem Stand haben unser Personal beisammen, sowohl für die Kasse als auch für die Badeaufsicht.“ Einschränkend fügt er hinzu: „Da darf aber nichts passieren, da darf niemand kurzfristig ausfallen.“ Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich der Bauzaun am möglichen Schließtag Montag höchstens von außen anmalen lässt.