Kirchheim
Kirchheimer Talente beeindrucken

Konzert Der Nachwuchs musiziert: Die Schüler der Musikschule Kirchheim begeistern mit abwechslungsreichen Auftritten und riesiger Spielfreude beim Podium in der Stadthalle. Von Hans-Günther Driess

 

Höhepunkte am laufenden Band mit hochkarätigen Leistungen hat das traditionelle „Podium“, das gemeinsam vom Kulturring und der Kirchheimer Musikschule veranstaltet wird, geboten. Der musikalische Nachwuchs aus Kirchheim und Umgebung präsentierte sich in der Stadthalle und sorgte dabei für viel Begeisterung.

Das musikbegabte Geschwisterpaar Michelangelo und Antonia Giacobbe eröffnete das Konzert mit dem Stück „Bass-Power“. Michelangelo beeindruckte auf seinem Kontrabass mit schnellen Läufen, während seine Schwester Antonia energisch Akkorde in die Tasten des Flügels hämmerte. Der Hornist Martin Reiter gestaltete anspruchsvolle Stücke von Robert Schumann, die ihm vor allem in den unterschiedlichen Tonarten einiges abverlangte.

Auch die Cellistin Sarah Genz zeigte Temperament beim Vortrag der nicht einfachen „Tarantella“ . Bei der Pianistin Sarah Hauschild blitzte beachtliche künstlerische Reife auf, sodass Chopin zum Erlebnis für die Hörer wurde. Mit den „Zigeunerweisen“ von Pablo de Sarasate markierte Pia Zehle einen Höhepunkt des ersten Konzertteils. Die anspruchsvolle Komposition mit ihren großen Sprüngen und schnellen Läufen bewältigte die 16-Jährige bravourös. Katharina Sommer spielte im Nachgang auf dem Altsaxofon mit lupenreiner Intonation drei Sätze aus den Metamorphosen des Ovid von Benjamin Britten.

Mit den Liedern „Abschiedslied der Zugvögel“ und „Das Ährenfeld“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy“ glänzten die Brüder Fabian und Konstantin von Pfeil als Gesangsduo mit gut ausgebildeten Stimmen. Nach ihrer Opernszene „Duetto buffo di due gatti“ von Gioacchino Rossini ernteten die beiden 13-jährigen Fabian von Pfeil und Benjamin Fekete-Nester tosenden Beifall. Sie boten köstliches Musiktheater und schlüpften - inklusive Zylinder auf dem Kopf - in die Rolle von zwei „miau-singenden“, streitenden Katzen.

Das Finale vor der Pause bestritt in professioneller Manier das Hornquartett unter Leitung von Eduard Funk mit Werken von Ludwig van Beethoven und Richard Wagner. Auch das junge Posaunen-Ensemble bereicherte unter Leitung von Johannes Stortz gekonnt das Programm mit Mozart-Klängen. Ebenfalls Mozart spielte am Flügel Aurelio Cristofaro, während Trompeterin Rebekka Müller mit „Swing-Feeling“ Henry Mancinis „Pink Panther“ intonierte. Felix Winkler sorgte am Flügel mit dem anspruchsvollen „Salut d’Amour“ für Begeisterung, kurz bevor die beiden Jüngsten die Bühne betraten: Der zehnjährige Jonas Rössle und der elfjährige Frederic Rau unterhielten die Zuhörer in „Drei Miniaturen für Horn und Klavier“ mit kindlicher Frische und Freude. Ähnlich erging es dem Publikum auch bei Klarinettist Jannis Graf, der sich mit ausdrucksvollem Spiel eine Menge Applaus verdiente. Hohe Musikalität bewies Johannes Henning am Kontrabass. Technisch versiert spielte er auswendig ein anspruchsvolles Werk. Geschmetterte Forte-Eruptionen waren anschließend zur Abwechslung das Werk von Hornist Johannes Funk.

Den Abschluss zelebrierte das Orchester der Musikschule unter Leitung von Takashi Otsuka. Bei Stücken von Mozart brillierte der erst 18-jährige Geiger Simon Wolpert und bewältigte mit Bravour den technisch anspruchsvollen Solopart. Das imposant aufspielende Orchester setzte mit dem als Filmmusik weltbekannten „Walzer Nr. 2“ ein Ausrufezeichen hinter den Abend der jungen Künstler des Podiums. Bei vielen Vortragenden kann man vermutlich bereits jetzt schon davon ausgehen, dass hier der ein oder andere Berufsmusiker heranreift.