Einzelhandel
Kirchheimer Tee- und Weinecke wird geschlossen

Ende Mai gibt Angelika Reichle ihr Geschäft in der Altstadt nach neun Jahren auf. Davor gab es das Fachgeschäft bereits weitere 35 Jahre. 

Angelika Reichle schließt ihren Laden in der Kirchheimer Altstadt. Foto: Markus Brändli

Kirchheim. Tritt man durch die Ladentür der Kirchheimer Tee- und Weinecke von Angelika Reichle in der Flachsstraße, hat man sofort den Duft von Tee in der Nase. Am 29. Mai ist damit Schluss. Nach neun Jahren der Selbstständigkeit schließt Reichle ihr Geschäft. Ihr Mann habe gesundheitliche Probleme und könne sich nicht mehr wie bisher in den Laden mit einbringen. „Dazu kommen Gründe wie die notwendigen Preiserhöhungen der letzten Jahre, die ich so nicht mehr mit mir vereinbaren kann“, sagt Angelika Reichle.

Sie hätten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, und es sei natürlich schade, dass eine wirklich schöne Zeit zu Ende gehe. „Da hört man mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf. Wir gehen aber beide auf die 60 zu, und in der aktuellen Situation wollen wir die Prioritäten etwas anders legen und mal mehr Zeit für uns haben.“

Das Geschäft laufe richtig gut und sie habe viele treue Stammkunden, „aber man soll ja besser aufhören, wenn es am schönsten ist und nicht, wenn es nicht mehr anders geht“, sagt Reichle. Erst mal nur die Öffnungszeiten zu reduzieren, halte sie für solch eine Art Geschäft für wenig sinnvoll: „Die Kunden erwarten ja auch, dass man regelmäßig geöffnet hat.“ Teeliebhaber können in Angelika Reichles Geschäft in der Flachsstraße aus rund 500 Sorten wählen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Dazu findet man in den Regalen Tee-Zubehör, Weine, eine kleine Auswahl an Süßem und Gewürze. „Die Kirchheimer Tee- und Weinecke gab es schon 35 Jahre, bevor wir an einem neuen Standort übernommen haben“, erzählt Angelika Reichle. Der Schritt in die Selbstständigkeit sei damals ein Sprung ins kalte Wasser gewesen, den sie nie bereut habe, sagt die ehemalige Bäckerei-Filialleiterin, die ab Juli wieder ins Angestelltenverhältnis im Verkauf wechselt, allerdings wieder in einem ganz anderen Bereich. In ihr eigenes Geschäft hat Angelika Reichle viel Herzblut gesteckt, das sieht man dem kleinen, gemütlichen Laden allein schon optisch an.

Bis 29. Mai werden sich die Regale nach und nach leeren. Teils ist das Sortiment bereits preislich reduziert, in den letzten Tagen vor der Schließung dann komplett. „Den richtigen Zeitpunkt für einen Schlusspunkt zu finden, ist nie leicht, aber so wie es jetzt ist, ist es gut“, sagt Reichle.