Fairtrade
Kirchheimerin radelt bei der „Tour de Fair“ in Berlin mit

Nächstes Jahr soll der Kirchheimer Weltladen die Radtour ausrichten - Motto: vom Albtrauf ins Neckartal.

Rund ums Thema fairer Handel drehte sich die Tour in Berlin. Archivfoto: Carsten Riedl

Zum 21. Mal hat die alljährliche Radtour der Tour de Fair stattgefunden. Die Mitradelnden: durchweg Akteure im Fairen Handel aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Mit dabei war Gudrun Leibold als Vertreterin des Kirchheimer Weltladens.

Die einwöchige Tour findet jedes Jahr in einer anderen Region statt, um das Augenmerk auf den fairen Handel zu richten und sich mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der verschiedenen Weltläden und Aktionsgruppen auszutauschen. Das erste Mal in der Geschichte der Tour war die Hauptstadt Berlin das Ziel.

Insgesamt wurden acht der zehn Weltläden, verstreut im gesamten Berlin, besucht, wie Gudrun leibold berichtet. Die zumeist weiblichen Akteure tauschten Erfahrungen aus. Auch die Bildungs- und politische Kampagnenarbeit war Thema. Sie ist aus Sicht der Akteure im Fairen Handel das A und O, um Konsumenten für einen faireren und sozialeren Umgang mit Produzenten in aller Welt zu sensibilisieren. „Leider ist es dieses Jahr nicht gelungen, Vertreter der Stadt Berlin, Bezirksgremien oder Menschen von der Presse zu gewinnen, damit eine breitere Öffentlichkeit vom Fairen Handel erfährt“, bedauert Gudrun Leibold.

Die Gruppe durfte einer Redaktionssitzung der Tageszeitung taz beiwohnen. Bei einer Gesprächsrunde mit der stellvertretenden Redaktionsleitung wurde die Frage diskutiert: „Wie kann der Faire Handel in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit erregen?“

Beate Kofler, parlamentarische Staatssekretärin des Ministeriums für Wirtschaft und Entwicklung, nahm sich Zeit, etwa um über das Thema Kürzungen im Staatshaushalt für entwicklungspolitische Zusammenarbeit zu sprechen.

Ein Besuch bei IKOTA (Informieren, Kooperieren, Tagen), eine Organisation, die sich bereits zu DDR-Zeiten mit den Themen der Fairen Lieferketten, dem fairen Umgang mit Lieferanten und Kooperativen auseinandergesetzt hat, war für Gudrun Leibold eine bemerkenswerte Erfahrung.

Eine geführte Radtour durch Berlin zum Thema Nachhaltigkeit, vor allem im städtebaulichen Kontext, eröffnete allen eine etwas andere Sichtweise auf die Metropole.

Zwei weitere Akteure zum Thema „fair und sozial“ konnte die Gruppe besuchen: Supermarché, ein Kaufhaus nur mit fair produzierter Kleidung, und Supercoop, ein Supermarkt in Gesellschafterhand. Den Abschluss bildete eine Führung durch das afrikanische Viertel in Berlin-Wedding.

Die Woche endete mit der Aussicht auf eine nächste Tour 2025 – organisiert durch den Weltladen Kirchheim, unter dem Motto: vom Albtrauf ins Neckartal. pm