Kirchheim
Kirchheims Weindorf-Gourmets trotzen dem Regen

Halbzeit Das Kirchheimer Weindorf geht in seine Schlusswoche. Wenn auch das Wetter nicht immer mitgespielt hat, sind die Wirte zufrieden: Es wird viel und gerne gegessen und getrunken. Von Thomas Zapp

Die zweite Halbzeit ist beim 34. Kirchheimer Weindorf bereits eingeläutet worden und die Wirte spüren die Tage bereits in den Knochen. „Von morgens neun bis nachts um drei – Wir sind alle kaputt, aber es geht weiter“, sagt Robert Ruthenberg vom Stadthotel Waldhorn, neben Deny Scarlino und Marius Tim Schlatter einer der drei diesjährigen Weindorf-Wirte. Er wolle sich auch nicht beklagen, man habe es sich ja so ausgesucht. Seine Methode, um die letzten Kräfte für die letzte Woche zu mobilisieren: Morgens Schwimmen. „Bei dem Wetter ist das Freibad leer“, sagt er lachend. 

Apropos Wetter: Das hat dieses Jahr nicht immer mitgespielt. Vor allem unter der Woche haben es die Wirte gemerkt,
 

Bei dem Wetter ist das Freibad leer.
Robert Ruthenberg
Der Wirt erholt sich beim Schwimmen vom Weindorf-Stress
 

wenn der Himmel seine Schleusen geöffnet hatte. „Da war mir die Hitze im vergangenen Jahr lieber“, sagt Ruthenberg. Denn bei Bullenhitze werden auch und ganz besonders die Plätze ohne Überdachung reserviert – die blieben dieses Mal an mehreren Abenden aus meteorologischen Gründen leer. 

Ansonsten war aber gerade das zweite Wochenende extrem gut besucht, trotz aller Widrigkeiten. Die Pizza aus dem neuen Ofen im Herzen des Weindorfs ist ein Erfolg. Beim Thema Essen hat sich im Vergleich zu den Vorjahren noch etwas getan. „Der gegrillte Oktopus ist jetzt ein Renner, das hat aber etwas gedauert“, weiß Robert Rutenberg, dass die Delikatesse etwas Anlaufzeit unter den Kirchheimer Weinfreundinnen und -freunden gebraucht hat. 

Gut gebucht seien auch die Gourmet-Tage mit Spitzenköchen, sagt Robert Ruthenberg – auch sei der Besuch des Weinguts Hammel ein Erfolg gewesen. „Die kommen ja auch aus Kirchheim“, sagt er lachend. Wer es trotzdem nicht kennt, muss sich nicht wundern: Es handelt sich um ein Weingut aus Kirchheim in der Pfalz.  

Stadtführung am letzten Weindorf-Sonntag

Bevor das Weindorf am Sonntag, 20. August, zum letzten Mal für dieses Jahr seine Tore öffnet, lädt Andreas Kenner – Stadtrat, Stadtführer und Landtagsabgeordneter – um 16 Uhr zur Stadtführung. In guter Tradition geht es dabei auch um die Geschichte des Weines in der Region, bevor er anschließend getrunken wird. „1000 Jahre Kirchheimer Stadtgeschichte und noch viel mehr in 90 Minuten ist vielleicht etwas gewagt, hat den Teilnehmenden in den vergangenen Jahren aber immer Spaß gemacht“, sagt Anne Kenner. Dieses Mal wird er zum besseren Hörverständnis eine Verstärkeranlage zum Einsatz bringen. Die Herzöge von der Teck werden dann ebenso wieder lebendig wie die Herzöge von Württemberg. Es geht um die Spanische Besatzung, Bauernkrieg, den großen Stadtbrand, The Princess of Wales, Hermann Hesse, den verbotenen Billardtisch und die erste Eisenbahn. Die Teilnahme ist kostenlos, Treffpunkt ist der Eingang des Weindorfes auf dem Kirchheimer Rollschuhplatz. pm