Bildung
Klimakrise in der Sporthalle: Schüler denken um

Rund 300 Schülerinnen und Schüler der Freihof Realschule nehmen am Bildungsprojekt „WasserVision“ teil. Es informiert über globale Wasserverbräuche, Klimawandel und Handlungsmöglichkeiten im Alltag.

Wasservision in der Freihof Realschule. Foto: Carsten Riedl

Kirchheim. Wie viele Liter Wasser stecken in einer Jeans? Was hat unser Frühstück mit dem Klimawandel zu tun? Und warum ist der Wasserhahn ein kleines Machtinstrument? Mit solchen Fragen konfrontiert das Bildungsprojekt „WasserVision“ rund 300 Schülerinnen und Schüler der Freihof-Realschule – und bringt sie dazu, über den eigenen Konsum und seine Auswirkungen nachzudenken

In einem interaktiven Vortragsformat tauchen die Fünft- bis Neuntklässler in drei Vorführungen tief in die globale Wasserproblematik ein. Knapp 80 Minuten lang dreht sich alles um das kostbare Nass: virtuelles Wasser, Verschwendung, Knappheit, Klimakrise – komplexe Themen, die das Team vom gemeinnützigen Verein für Jugend- und Erwachsenenbildung, „MultiVision“, verständlich, aber auch eindringlich vermittelt. Dabei bleibt es nicht bei Statistiken: Mit Filmen, Quizfragen und persönlichen Geschichten wird das Thema greifbar. Wer morgens duscht, frühstückt, Zähne putzt oder eine Jeans trägt, hat längst Kontakt mit Wasser gehabt – nur nicht immer bewusst.

Nachdenken über den eigenen Konsum

Die Reaktion der Schülerinnen und Schüler reicht von Überraschung zu Nachdenklichkeit bis hin zu konkretem Tatendrang. Eine neunte Klasse plant nun, eine eigene AG zu gründen, um auf dem Schulgelände mehr Fläche für die Versickerung von Regenwasser zu schaffen – ein Problem auf dem überwiegend versiegelten Schulgelände.

In Zentrum der Veranstaltung steht nicht nur die Wissensvermittlung, sondern vor allem eins: selbst aktiv zu werden. Der Biologe Stefan Simonis bringt es auf den Punkt: „Viele Menschen fühlen sich angesichts der Klimakrise schon fast wie ohnmächtig. Wir möchten die Schüler aus dieser Ohnmacht herausholen und ins Handeln und in die Selbstwirksamkeit bringen – im eigenen Umfeld was verändern, auch wenn es nur klein ist. Nur so kann sich was ändern.“

Selbstwirksam Handeln

„Wir haben alle die Möglichkeit, etwas zu verändern“, erklärt Stefan Simonis von „MultiVision“. Die Schülerinnen und Schüler nutzen diese Möglichkeit bereits während der Veranstaltung und sammeln Ideen wie Regenwassernutzung, Fahrrad statt Auto oder mehr Grünflächen. Ganz im Sinne von „an der Quelle ansetzen statt später reparieren.“

Wasservision in der Freihof Realschule