Kirchheim. Drei Jahre nach Verabschiedung der Agenda 2030 wird nach Aussage des „Forums 2030“, einer neuen Gruppierung deutlich: „Die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele muss auf allen politischen Ebenen und in allen Bereichen schneller vorankommen. Nur dann können wir in den verbleibenden zwölf Jahren die ehrgeizigen Ziele der Agenda 2030 erreichen.“
Der Handlungsdruck werde laut einer Pressemitteilung des Forums auch in Kirchheim deutlich - beispielsweise beim Klimaschutz. Im Rahmen der Haushaltsberatung hatte der Gemeinderat 2017 mit knapper Mehrheit beschlossen, erneut eine auf zwei Jahre befristete Stelle für einen Klimaschutzmanager auszuschreiben. Hans Dörr, einer der beiden Sprecher des Forums kritisiert: „Die Stelle ist bis heute nicht besetzt. Dabei gäbe es durchaus viel Arbeit in diesem Bereich.
Klimaziele werden verfehlt
2013 hat die Stadt in ihrem Klimaschutzkonzept festgestellt: Kirchheim sollte die Treibhausgasemissionen um 37 Prozent bis 2030 reduzieren. Im Klimaschutzbericht 2015/16 war dann zu lesen, dass im Jahr 2013 rund 335 000 Tonnen CO2 emittiert wurden. Im Bilanzjahr 2009 waren es 349 000 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von vier Prozent insgesamt oder von rund einem Prozent pro Jahr. Zur Erreichung des gesetzten CO2-Reduktionszieles von 37 Prozent ist der bisherige Trend nicht ausreichend.
Heinrich Brinker, der auf einer Vollversammlung des „Forums 2030“ ebenfalls zum Sprecher gewählt worden war, ergänzt: „Vor diesem Hintergrund sehen wir als „Forum 2030“ unsere Aufgaben darin, den Umsetzungsprozess der Agenda-Ziele in Kirchheim mit kritisch-konstruktiven Impulsen zu begleiten.“
Das im Juli 2018 gegründete „Forum 2030“ versteht sich als offenes Netzwerk. Es gehören ihm zahlreiche zivilgesellschaftliche Kirchheimer Initiativen und Organisationen an - außerdem weitere Akteure aus dem politischen Raum und interessierte Bürger. Bei einer Vollversammlung wurde kürzlich neben den beiden Sprechern auch eine Homepage-Redaktion gewählt.
Zum Thema „Klimawandel“ verweisen Dörr und Brinker auf den neuesten Bericht des Weltklimarates: „Die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad wird zu einem Wettlauf mit der Zeit. Auch in Kirchheim brauchen wir ein konsequenteres Handeln, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens doch noch zu erreichen: bei der Mobilität, der Energie, den Gebäuden, der Flächennutzung, der Industrie.“ Weitere Infos zur Arbeit des „Forums 2030“ gibt es hier. pm