Unter Führerscheinbewerbern in der Metropolregion Rhein-Neckar soll es ja einen neuen Sport geben. Wer mit der geringsten Anzahl gefahrener Kilometer zu seiner Pappe kommt, hat gewonnen. Die Lösung: Fahrstunden zwischen dem Autobahnkreuz Walldorf und der Anschlussstelle Wiesloch-Rauenberg. Die Ausfahrt Aichelberg an der A 8 hat jetzt gute Chancen, ähnliche Berühmtheit zu erlangen wie der europaweit gefürchtete Stauknoten zwischen Mannheim und Heidelberg. Für den Vorhof zum Albaufstieg gehen seit Wochen fast tägliche Warnungen durch den Äther. Vor Zeug, das dort nicht hingehört. Der berühmte Spanngurt auf der Fahrbahn, die notorischen Reifenteile - geschenkt. Neuerdings erhöhen dort Kommodentürchen, Kühlschrank-Aggregate und Matratzen den Rollwiderstand. Morgendliche Radiohörer fragen sich: Ist das noch Verkehrsfunk oder schon der Jingle für Süddeutschlands größtes Einrichtungshaus?
Wer also, zum Teufel, hat im Retortendorf an der Tunnelbaustelle zu Weihnachten ein „Schöner-Wohnen“-Abo verschenkt? Nicht, dass wir etwas gegen den Wunsch nach Veränderung und heimeliger Atmosphäre hätten. Aber bitte, liebe S21-Projektbewohner: Räumt doch einfach mal den Flur auf. Bernd Köble