Kirchheim. Aus der Not eine Tugend machen: Das ist das Prinzip der Stadt Kirchheim, wenn es um die Kornhaussanierung geht. Die Not war erkennbar groß, als die Angebote auf die ersten Ausschreibungen eingetroffen waren. Oberbürgermeister Pascal Bader berichtet über das, was in der aktuellen Weltlage nicht wirklich verwundert: „Je nach Gewerk, das wir ausgeschrieben hatten, lagen die Preise um 50 bis 100 Prozent über den Erwartungen. Die Kostensteigerung war so extrem, dass wir die Ausschreibungen wieder aufheben mussten. Mit der Neuausschreibung müssen wir jetzt mindestens bis nächstes Jahr warten.“ Ob es dann günstiger wird, darf allerdings bezweifelt werden.
Was nun die Tugend betrifft, die sich aus dieser Not machen lässt, gilt sie zunächst für die Kindergarten-Ausgaben im Haushalt: „An die Kindergartenbauten müssen wir ganz schnell ran, noch im laufenden Jahr. In diesem Fall können wir jetzt die Mittel für das Kornhaus umschichten.“ Die Sanierung des Museums- und Ausstellungsgebäudes soll aber nur aufgeschoben werden. Durch den Nachtragshaushalt für 2023 lassen sich die Mittel wieder bereitstellen.
Und nicht nur für die Kindergärten, die da neu entstehen, ergibt sich ein Vorteil durch die Arbeitspause am Kornhaus nach Abschluss der Asbestsanierung, sondern auch fürs Sommernachtskino: „Das könnten wir ja niemandem erklären, dass der Martinskirchplatz frei ist, das Kino aber trotzdem auf dem Ausweichstandort über die Bühne geht.“ Trotzdem ist er sehr dankbar, dass die Firma Godelmann ihren Platz im Kruichling zur Verfügung gestellt hätte: „Ich habe mich da persönlich bedankt, dass es diese Option gab. Wir werden sie sicher noch brauchen.“ Andreas Volz