Geldinstitut
Kreissparkasse Kirchheim: Der Starttermin für den großen Umbau steht

Ab 6. November beginnt der Teilabriss: Die Kreissparkasse verkleinert in Kirchheim ihr Hauptgebäude und baut auf dem Grundstück bis zur Lauter Wohnungen. Für rund zwei Jahre zieht das Kundencenter in die Max-Eyth-Straße, andere Abteilungen in das alte Möbel Rau.

Luftaufnahme Kreissparkasse Alleenring. Foto: Carsten Riedl

Der Startschuss für den Umbau der Kirchheimer Zentrale der Kreissparkasse an der Kirchheimer Alleenstraße ist gefallen. Im Inneren des markanten Klinkergebäudes werden erste Abbrucharbeiten umgesetzt. „Wir fangen mit den Technikräumen an“, sagt Architektin Ayse Kiris, die für das Gebäudemanagement der Kreissparkasse zuständig ist.

Es wird ein Großprojekt für das Geldinstitut: Der Gebäudeteil an der Mühlgasse, der im rechten Winkel zur Fassade der KSK an der Alleenstraße liegt, wird fast vollständig abgerissen, der untere Teil zur Lauter wird komplett weichen. Damit wird auch die Tiefgarage der Sparkasse wegfallen. Auf der dadurch entstehenden Fläche wird bis zum Weg an der Lauter ein neuer Wohnkomplex entstehen. „Die wird die Kreissparkasse als Eigentümer selbst vermieten, wie den Neckarpark in Nürtingen“, sagt KSK-Pressesprecher Ulrich Unger.

63 neue Wohneinheiten

Geplant sind auf der Fläche fünf Wohnhäuser und eine Kita, insgesamt werden dort 63 Wohneinheiten zur Miete entstehen, die über eine eigene Homepage vermarktet wird. Von Zwei- über Vierzimmerwohnungen bis zum Penthouse ist alles dabei. Weil das Gelände zum Ufer der Lauter hin abfällt, werden manche Gebäude drei-, andere vierstöckig sein. Eine neue Tiefgarage ist ebenfalls eingeplant, sie wird zweistöckig in den Untergrund reichen, allerdings haben nur Anwohnerinnen und Anwohner ständige Zufahrt. Kundinnen und Kunden müssen sich vorher anmelden. „Das wird dann wie in unserer Zentrale in Esslingen funktionieren“, sagt Ulrich Unger. Wer spontan nur zum Geldabheben oder kleinere Termine kommt, muss dann in der Tiefgarage Krautmarkt auf der anderen Straßenseite parken. Der Abschluss des Neubaus sei für das Jahr 2027 angepeilt, sagt Ulrich Unger.

 

Fensterfront rückt nach vorne

Erhalten bleibt dagegen die seit den 80er-Jahren stadtbildprägende Hausfront zur Alleenstraße. Dabei achten die Architekten sowohl auf Optik als auch auf Nachhaltigkeit. „Wir erhalten die Arkaden, setzen aber die Fensterfront weiter nach vorne“, erklärt Ayse Kiris. Der Durchgang wird also künftig ebenfalls als Büro genutzt, die Fenster in die Lücken zwischen den Säulen gesetzt. „Wir verwenden dabei auch die Klinker wieder, die an anderer Stelle abgetragen werden“, erklärt sie. Insgesamt wird der von der Sparkasse genutzte Teil deutlich kleiner. „Die Zeiten ändern sich“, sagt Ulrich Unger. Heute brauche man durch moderne Technik viel weniger Platz. Auch das Kundenverhalten habe sich geändert, Geldüberweisungen finden fast nur noch online statt. 

Architektin Ayse Kiris ist für den Umbau der KSK Filiale Kirchheim zuständig. Foto: Carsten Riedl

Ein Teil der Belegschaft ist bereits Ende September umgezogen. Im Erdgeschoss des ehemaligen Möbel Rau an der Alleenstraße 104 am Kreisel des Hotels Schwarzer Adler haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Private Banking, Gewerbekunden, Immobilien und Baufinanzierung Quartier bezogen. Im Inneren sind einige Trockenbauwände eingezogen worden, eine Mauer ist sichtbar, Kabelstränge an den Decken ebenfalls – es herrscht Start-up-Flair. „Wir haben viel wiederverwendet und den Bestand genutzt, auch der Boden ist geblieben, nur an einigen Stellen haben wir Teppichboden verlegt“, erklärt Ayse Kiris. Die Belegschaft freut sich unterdessen über die Ruhe und die lichtdurchfluteten Räume. Wichtig ist allen Mitarbeitenden aber: In diesen Räumen gibt es keinen Geldautomaten, auch wenn die roten Sparkassenlogos an den Fensterscheiben anderes vermuten lassen.

 

Wo man ab 6. November Geld abhebt 

Für die meisten Kundinnen und Kunden wird freilich die Frage interessanter sein, wo man künftig Geld abheben kann. Das wird ab Donnerstag, 6. November, in den Räumen der ehemaligen BW-Bank in der Max-Eyth-Straße sein. Die liegt genau gegenüber und wird für die Laufkundschaft keine große Umstellung sein. Am 6. November werden auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kundencenters folgen. Derzeit wird in den Räumen der ehemaligen BW-Bank noch gewerkelt.

Michael Brecht, Leiter des Kirchheimer Kunden­centers, hat künftig fast denselben Arbeitsweg.  Foto: Carsten Riedl

Die Räume, auch im ersten Stock und im Nachbargebäude, sind aber nur angemietet. „All das ist jedoch eine Interimslösung“, betont Ayse Kiris. Sobald die Bauarbeiten am Haupthaus beendet sind, ziehen alle wieder zurück. „Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleibt unverändert“, betont Ulrich Unger.

 

Zahl der Automaten bleibt, Platz wird weniger

Drei Geldautomaten stehen den Kundinnen und Kunden der Kreissparkasse auch in den Räumen der ehemaligen BW Bank, Max-Eyth-Straße 12, künftig zur Verfügung, ebenso ein Automat für Kontoauszüge sowie für die Einzahlung von Münzgeld – „alles wie gehabt“. Der Raum zum Geldabheben ist vom Kundencenter getrennt und wird durch eine separate Tür betreten.
Unterschied: Es gibt deutlich weniger Platz in der Eingangshalle. „Ich schätze, es ist ein Drittel weniger an Fläche“, sagt Architektin Ayse Kiris. Pressesprecher Ulrich Unger bittet daher Kunden, die einen Mitarbeiter sprechen wollen, auch zu anderen Filialen zu gehen. „So lange Warteschlangen wie im alten Gebäude werden hier keinen Platz haben“, sagt er. Denn im Erdgeschoss wird auch noch der Leiter des KundenCenters Kirchheim, Michael Brecht, sein Büro haben, drei Service-Säulen sowie zwei Mitarbeiterinnen hinter dem durch Sicherheitsglas abgetrennten Schalter. zap