Die Städtische Galerie im Erdgeschoss des Kirchheimer Kornhauses ist eine gute Adresse für Kunstsinnige: Seit 1979 werden dort Ausstellungen vom Kunstbeirat organisiert. Auch der Kunstverein und die Stadt treten dort regelmäßig mit publikumsträchtigen Angeboten in Erscheinung.
Jetzt ist das Kornhaus in der Stadtmitte eine Baustelle. Noch dazu länger als geplant, denn die Sanierung liegt aufgrund von gewaltigen Kostensteigerungen auf Eis. Optimisten hoffen auf ein Ende der Arbeiten im Jahr 2025. Danach soll das kulturelle Herz wieder adäquat genutzt werden können
Dass Kunst dennoch in Kirchheim vorkommen muss, war für Dr. Frank Bauer, der die Abteilung Kultur in Kirchheim leitet, eine klare Sache. Darum hat er sich auf die Suche nach Alternativen gemacht. Den charmanten Plan, in einem leeren Geschäftshaus Ausstellungsräume mit Galeriekaffee einzurichten, musste er zwar aufgeben, doch wurde er andernorts schnell fündig: Die Hauptstelle der Kreissparkasse am Kirchheimer Alleenring verfügt über ein großes Foyer, aus dem Treppen nach oben in eine Galerie führen.
Dieses Obergeschoss wird vom Kreditinstitut selbst nur wenige Wochen im Jahr gezielt genutzt. Die Bank ist bereit, ihre Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung zu stellen. „Das ist ein sehr schönes Angebot“, freute sich Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader. Einstimmig befürwortete das Ratsgremium, mit Verbund mit der Kreissparkasse weiterhin Kunst in Kirchheim zu ermöglichen. „Natürlich handelt es sich dabei um eine Übergangslösung“, blickt Dr. Frank Bauer auf die nahe Zukunft und freut sich, dass kulturtreibende Akteure weiterhin in Kirchheim aktiv Kunst vermitteln können.
Die erste Ausstellung unter Federführung von Wolfgang Dick wird schon im Oktober über die Bühne gehen: Es geht um das Lebenswerk der Kirchheimer Kunstsammlerin und Galeristin Doris Nöth, die dieses Jahr 99 Jahre alt wird.