Kirchheim
Kunstausstellung: Im Klang der Farben

Ausstellung Die Kunst von Sonja Körner will etwas im Betrachter zum Klingen bringen. In den kommenden Wochen prräsentiert die Malerin aus Kirchheim einen Teil ihrer Werke auf Schloss Filseck. Von Margit Haas

Leicht, luftig, durchscheinend, transzendent – den Bildern von Sonja Körner haftet nichts Schweres an, sie scheinen vielmehr zart ein Thema aufzugreifen, beruhigen.

Und sind doch gerade das Gegenteil davon. Denn auch wenn die Kirchheimer Künstlerin auf plakative, kräftige Farben verzichtet, haben ihre Werke doch eine beeindruckende Tiefe und Aussagekraft, sind perfekt durchkomponiert und schaffen Emotionen.

 

Ich möchte die Betrachter in meine Welt mitnehmen.
Sonja Körner
über ihren künstlerischen Impuls

 

Auf Einladung des Förderkreises Schloss Filseck ist ein breiter Ausschnitt ihrer künstlerischen Arbeit in den kommenden Wochen auf Schloss Filseck zu sehen. „Am Anfang beginne ich wild“, sagt die pensionierte Lehrerin, die „Kunst und Technik“ studierte und erst seit wenigen Jahren selbst Kunst schafft. Das „schafft“ kann durchaus wörtlich genommen werden. Denn wenn zu Beginn auch noch keine Idee da ist, es eher ein Spiel mit Farben ist, das Thema sie quasi findet, ist sie im Detail akribisch, „pedantisch“, räumt sie lachend ein.

Schicht um Schicht wird aufgetragen, wieder abgekratzt, mit dem Schwamm bearbeitet. Acryl, Tempera und auch Tusche wählt sie dabei, akzentuiert mit Stiften und schafft so Farb-Akzente, die aus sich heraus zu leuchten scheinen. Und etwas im Betrachter zum Klingen bringen.

Und so ist die Ausstellung auch mit „Im Klang der Farben“ überschrieben. Es entwickeln sich Motive aus der Natur, Landschaften, die sie aber nicht einfach nur abbildet, sondern sie nur andeutet, eher erahnen lässt und so einlädt, die Bilder sowohl aus der unmittelbaren Nähe als auch aus einer gewissen Distanz zu betrachten. Ihre Wirkung entfalten sie in jedem Fall. „Die zum Teil monatelange Mal-Phase gerät mit dem Fortschritt des Gemäldes zur Kopfsache“, betont die Malerin.

Ganz am Ende, wenn der Schaffensprozess abgeschlossen ist, erhalten die Bilder einen Titel. „Plötzlich sieht es aus wie die Schwäbische Alb oder ich bin an einen Nestbau erinnert.“ „Der Waldweg“ ist ein ungemein dichtes Bild betitelt, das den Betrachter regelrecht in das Geschehen, eben in einen Waldweg mit hinein nimmt. Die Bäume sind nur stilisiert angedeutet, lassen so Raum für eigene Interpretation. Denn die Phantasie will die Künstlerin keineswegs kanalisieren. Die Betrachter sollen aber den Puls spüren, der von der Natur ausgeht – das Leben!“

In jüngster Zeit entfernt sie sich mehr und mehr vom eher Gegenständlichen, findet ihre Ausdruckskraft in der Abstraktion. „Jahrmarkt“ – hier spiegelt sich im Abstrakten ein lebendiges Treiben, dass aber bei aller Wildheit harmonisch, in sich stimmig ist. Sonja Körner bleibt also neugierig auf Neues, ist offen auch für andere Kulturen und „selber gespannt, wie es mit mir weitergeht“.

 

Die Ausstellung im Leutrum-Saal von Schloss Filseck ist noch bis zum Sonntag, 2. Juli, zu sehen. Geöffnet ist sie täglich von 10 bis 17 Uhr. Weitere Informationen dazu gibt es unter
www.sonjakoerner.de