Kirchheim
Lasst Blumen sprechen

Valentinstag Am 14. Februar wird weltweit der Tag der Liebe begangen. Die Floristen aus der Region sind vorbereitet. Sie empfehlen Frühlingsblumen. Von Heike Siegemund

Sarah Fiederling, Floristin bei Blumen Gerber in Kirchheim, macht aus Frühlingsblumen ein kleines Kunstwerk. Auch für sie muss e
Sarah Fiederling, Floristin bei Blumen Gerber in Kirchheim, macht aus Frühlingsblumen ein kleines Kunstwerk. Auch für sie muss es nicht immer der klassische Rosenstrauß sein. Foto: Heike Siegemund

Die rote Rose ist noch immer der Klassiker am Valentinstag: Keine andere Blume wird an diesem Tag so gern gekauft und verschenkt - die Rose ist und bleibt das Zeichen der Liebe schlechthin. Doch die Floristen aus der Region, die der Teckbote zum Thema befragt hat, betonen unisono: Es gibt viele andere wunderschöne Blumen und Blüten, die der Rose in nichts nachstehen und über die sich die Liebste oder der Liebste an Valentin mindestens genauso freuen.

Floristmeister David Gerber vom gleichnamigen Kirchheimer Blumengeschäft beispielsweise empfiehlt zum Valentinstag Frühlingsblumen wie Tulpen, Freesien, Narzissen und Ranunkeln. Diese seien zum einen sehr schön und brächten den Frühling ins Haus; zum anderen würden sie in relativ nahem Umfeld produziert und hätten damit keinen so langen Anfahrtsweg wie die Rose. Es sind also auch ökologische Gesichtspunkte, die in Zeiten, in denen Umweltschutz und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, eine Rolle spielen. „Die Rose ist eine Sommerblume, die den ganzen Tag Licht braucht. Dieses kann man entweder künstlich erzeugen, oder man holt die Rose von der anderen Seite der Welt, also von Afrika oder Südamerika“, sagt Gerber. Unterwegs nach Europa seien die Blumen im Flugzeug; auf dem Schiff würden sie aufgrund der zu langen Reise verblühen. Dies alles hat seinen Preis: Am Valentinstag sind Rosen teilweise doppelt so teuer wie an gewöhnlichen Tagen, weiß der Floristmeister, der aber auch betont: „Die Rose hat trotz der längeren Reise eine genauso gute Qualität wie die anderen Blumen.“

Generell freut sich Gerber über jeden, der zum Valentinstag Blumen verschenkt: „Der Valentinstag ist ein Blumentag. Er geht auf Sankt Valentin zurück, der die Sprache der Blumen sprach.“ Mit Blick auf die Tatsache, dass viele andere Branchen auf den Zug aufgesprungen sind, betont er: „Wir sind das Original.“ Der Valentinstag sei wichtig für die Floristen; auch, weil es der einzige „Blumen- oder Feiertag“ im ganzen Jahr sei, der weltweit am 14. Februar begangen werde. Trotzdem verdienten die Floristen an diesem Tag „nicht extra viel Geld“. Denn vor allem Rosen würden zu Valentin global vermarktet, und die Nachfrage in der ganzen Welt steige extrem, was die Einkaufspreise für die Floristen in die Höhe schnellen lässt. „Eine so hohe Spanne haben wir gar nicht“, betont Gerber.

Auch Hans-Christof Blankenhorn vom gleichnamigen Blumengeschäft in Dettingen weiß, dass Rosen zum Valentinstag „knapp und teuer“ sind. „Doch Männer, die ein Mal im Jahr einen Strauß kaufen, wollen Rosen“, hat er beobachtet. Neben der klassischen roten Rose seien auch Rosétöne gefragt. An diesem Tag sei die Nachfrage weltweit so groß - „so viele Rosen wachsen gar nicht.“ Blankenhorn selbst benötigt an Valentin für sein Geschäft „das 15-Fache an Rosen“. Genauso wie Gerber empfiehlt er seinen Kunden, zum Tag der Liebe auch andere Blumen in Erwägung zu ziehen: speziell Frühlingsblumen. „Die gibt es aktuell en masse.“ Außerdem könne man auch mit Frühlingsblumen viele wunderschöne Arrangements gestalten. Blankenhorn schwört zum Beispiel auf Ranunkeln, die „jahreszeitlich passen und sehr haltbar sind“.

Was die Bedeutung des Valentinstags für Floristen anbelangt, sagt Blankenhorn: „Früher war dieser Tag noch wichtiger für uns.“ Das hänge damit zusammen, dass mittlerweile auch viele andere Dinge verschenkt werden, Schokolade zum Beispiel. „Uns ist es lieber, wenn die Leute öfter einen kleinen Strauß kaufen, als ein Mal im Jahr einen großen.“ Trotzdem will er sich nicht beklagen: Am Valentinstag und am Tag davor herrsche Trubel in seinem Geschäft. Dann sind vor allem Männer anzutreffen. Über Fleurop werde an diesem Tag eher weniger verschenkt. „Am Valentinstag werden die Blumen gerne persönlich überbracht.“

Eine rote Rose ist der Klassiker am Valentinstag. Gegen Liebeskummer helfen jedoch eher andere Maßnahmen. Foto: Heike Siegemund
Eine rote Rose ist der Klassiker am Valentinstag. Gegen Liebeskummer helfen jedoch eher andere Maßnahmen. Foto: Heike Siegemund

Auch bei „Blumen und Früchte Kirchgeorg“ in Oberlenningen ist am Valentinstag die Farbe Rot besonders nachgefragt. „Aber auch Rosa, Pink und Apricot“, sagt Inhaberin Brigitte Kirchgeorg. Sie empfiehlt etwas lockerer und nicht zu kompakt gebundene Sträuße. „Diese neue Einfachheit liegt groß im Trend“, sagt die Floristmeisterin. Sie bezieht gerne Frühlingsblumen mit ein: neben Ranunkeln, Freesien und Tulpen auch Gerbera und Eustoma. Eine „wunderschöne, duftende, bunte Vielfalt“ sei zum Valentinstag genauso schön wie ein Strauß roter Rosen.

Für ihre Kunden bietet sie zum Valentinstag eine große Auswahl an Sträußen und Gestecken in unterschiedlichen Größen und in mehreren Preislagen - auch gesteckte und gebundene Herzen. „Auch Pflanzen wie Primeln und Orchideen gehen gut an diesem Tag.“ Generell sei der Valentinstag „immer super“, auch wenn zum Muttertag noch mehr Blumen verschenkt werden, sagt sie. „Der Muttertag spricht Jung und Alt an - der Valentinstag eher jüngeres Publikum.“