Kirchheim
Lesen, lesen, lesen - aber mit Spaß

Projekt Nach Ostern beginnt der erste Zeitraum von „Wir lesen intensiv“, nach Pfingsten folgt ein weiterer. Rund um die Teck werden dann wieder Schulklassen sechs Wochen lang mit dem Teckboten beliefert. Von Andreas Volz

Neue Runde beim Zeitungsprojekt „Wir lesen intensiv“: Schulen aller Art können sich für alle Altersklassen beim Teckboten bewerben. Sie sollten sich allerdings beeilen. Die Anmeldefrist endet bereits am morgigen Dienstag. Zwei Zeiträume stehen zur Auswahl, in denen ganze Klassensätze des Teckboten sechs Wochen lang an die Schulen geliefert werden: zwischen Ostern und Pfingsten, vom 9. April bis zum 18. Mai, sowie zwischen Pfingsten und Schuljahresende, vom 4. Juni bis zum 13. Juli. 29 Klassen aus 16 Schulen haben sich bereits angemeldet für das Projekt, das der Teckbote gemeinsam mit der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen anbietet.

Bei „Wir lesen intensiv“ oder „Zeitung in der Schule“ geht es darum, die Lesekompetenz der Schüler zu fördern, was sich durch die Zeitung grundsätzlich in allen Altersstufen erreichen lässt. Es geht auch darum, das Interesse der Schüler für Themen zu wecken, die ihnen bis jetzt noch nicht so vertraut sind. Sie können dadurch ihren Horizont erweitern und sich beinahe nebenher und wie von selbst fortbilden: Zeitunglesen verhilft nämlich nicht nur zu sehr viel mehr Wissen, sondern macht auch noch Spaß. Die Zauberformel dafür lautet: Man muss nur das lesen, was einen wirklich interessiert und was spannend klingt. Alles andere kann man getrost überblättern.

Was man früher einmal ganz selbstverständlich im Elternhaus gelernt hat - durch Nachahmen des Lektüreverhaltens von Vater und Mutter -, muss man heute in der Schule lernen: Wer noch nie so richtig mit einer Zeitung konfrontiert war, mag vielleicht fürchten, dass die gesamte Zeitung von vorne bis hinten durchzulesen ist. Das stimmt natürlich nicht: Erstens geht es auch von hinten nach vorn, und zweitens gilt auch hier das Spaßprinzip: Was Lust aufs Lesen macht - durch die Überschrift, das Foto oder ein Zitat -, wird gelesen, alles andere vielleicht nur kurz überflogen oder gar nicht erst zur Kenntnis genommen.

Das ist so ähnlich wie beim Fernsehschauen: Bei Nichtgefallen weiterzappen. Irgendwo wird es schon etwas Spannendes geben. Für die jüngere Generation ist es möglicherweise auch vergleichbar mit dem Wischen über das Smartphone - nur eben mit Paper. Und mit der ganzen Hand, nicht nur mit dem Daumen.

Eine Möglichkeit, das Lesen besonders intensiv zu erleben, bietet die „Langzeitarbeit“: Jeder Einzelne sucht sich ein bestimmtes Thema aus und verfolgt es über drei Wochen hinweg in der Zeitung. Jeder Artikel zum Thema - seien es nun Naturkatastrophen, der VfB Stuttgart oder Katzen - wird ausgeschnitten, aufgeklebt und in einem Ordner gesammelt. Anschließend geht es an die Auswertung: Wie oft kam das Thema vor, wann und wo spielte es eine Rolle, wie viel Platz wurde dem Thema in der Zeitung eingeräumt? Das alles lässt sich in Texten und Grafiken darstellen und kann in die Schulnote mit einfließen.

Eine weitere Mitmachmöglichkeit - für einzelne Schüler oder für ganze Klassen - besteht darin, auf Recherche zu gehen, bei Polizei und Feuerwehr, im Freibad, in einer Bäckerei oder bei der Bank. Man kann sich dort einiges an Hintergründen zur täglichen Arbeit erklären lassen und anschließend einen eigenen Zeitungsartikel über das Thema verfassen.

Der Fantasie ist bei „Wir lesen intensiv“ also keine Grenze gesetzt. Ohnehin lässt sich die Zeitung wunderbar als Unterrichtsmaterial einsetzen, nicht nur im Fach Deutsch. Täglich bietet sie Stoff aus allen Bereichen: Geschichte, Gemeinschaftskunde, Erdkunde, Naturwissenschaften. Und auch im Mathe-Unterricht kann man einmal die Prozentangaben in der Zeitung nachrechnen. Selbst das Material, aus dem die Zeitung besteht, lässt sich noch sinnvoll nutzen: Mit alten Zeitungen gibt es im Kunstunterricht noch so manches Kreative anzustellen: „Zeitung intensiv“!