Kirchheim
Lightboxen leichtgemacht  

Ferienprogramm Messen, Schneiden, Kleben, was das Zeug hält. Lightboxen zaubern nun gemütliches Licht in manch Jesinger Kinderzimmer. Von Anke Kirsammer

Begeistert knipst Mats das Licht an und wieder aus. „Das ist ja cool. Der ist richtig gelungen“, sagt der Neunjährige und stellt seinen leuchtenden Bilderrahmen mit strahlenden Augen stolz vor sich auf. Zwei Stunden hat er mit neun anderen Mädchen und Jungen geschnitten, geklebt und gemessen, was das Zeug hält. Der Bau einer Lightbox ist ein Angebot im Kinderferienprogramm der Jesinger Ortschaftsverwaltung. Vereine, Institutionen und Privatpersonen haben sich eine Menge einfallen lassen, damit bei Kindern und Jugendlichen in den Ferien keine Langeweile aufkommt. „Früher haben wir für unsere eigenen Kinder Angebote gemacht“, erzählt Corinna Jonske, die den Nachmittag zusammen mit Sandra Stolz gestaltet. Drei Programmpunkte bieten die beiden Frauen in den Ferien an, auch Sportlerinnen und Sportler kommen dabei auf ihre Kosten. Nächste Woche richten die beiden Frauen eine Sommerolympiade aus, bei der das ein oder andere Kind, das heute mit von der Partie ist, ebenfalls an den Start geht.

Werkeln ist angesagt 

Doch an diesem Nachmittag ist erst einmal Werkeln angesagt. „You light up my life“, steht auf der quadratischen Box, die als Muster dient. Es verblüfft, mit welch einfachen Mitteln sich der Dekoartikel, den es auch fertig zu kaufen gibt, selbst anfertigen lässt. Benötigt wird dazu ein dreidimensionaler Bilderrahmen. Etwas aufwendig ist, die herausgelöste Scheibe gleichmäßig mit Papierstreifen zu versehen. In den Zwischenräumen prangen später die Schriftzüge, die sich die Teilnehmerinnen oder Teilnehmer ausgedacht oder die sie aus einem großen Fundus ausgesucht haben.

 

Schwarze Buchstaben und gelbes Licht. Das passt.
Mats
Der neunjährige Borussia-Fan ist mit seiner Lightbox voll zufrieden. 
 

Während unter den Händen von Corinna Jonske unablässig das Messer der Schneidemaschine durch die Papierbögen ratscht, legen die Kinder Lineale und Meterstab an, um an der richtigen Stelle gerade Linien zu ziehen. „Das Ausmessen ist das Schwierigste. Das muss auch genau sein“, sagt Sandra Stolz. „Wenn die Schablone fertig ist, habe ihr das Schwierigste schon geschafft“ ergänzt Corinna Jonske und geizt am Ende wie Sandra Stolz nicht mit Lob: „Ihr habt richtig ordentlich gearbeitet.“

Ob beim Zuschneiden der Klebestreifen oder beim Anbringen der Folie – immer wieder ist Teamarbeit gefragt. Als Kinderspiel entpuppt sich dagegen das Aufkleben von Alufolie und Lichterkette auf der Rückwand des Bilderrahmens, genauso das Aufbringen des Butterbrotpapiers auf der Rückseite der Kunststoffscheibe. „Das ist dafür da, dass man nicht alle Lämpchen sieht und es matt wird“, erklärt Corinna Jonske.

Sich für einen Spruch zu entscheiden, fällt manchen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gar nicht so leicht. „Time to chill“, passt gut – nicht nur in den Sommerferien –, findet ein Mädchen. Annelene macht mit „I love my cat“ ihren beiden Katzen eine Liebeserklärung, und Mats – wie könnte es für den Kicker anders sein – feiert mit der Lightbox seinen Lieblingsclub. „BVB 09 Borussia Dortmund“ schneidet er feinsäuberlich aus. Und ist mit dem Ergebnis äußerst zufrieden. „Schwarze Buchstaben und gelbes Licht. Das passt.“