Kirchheim
Lilly Lucas liest aus „A place to shine“

Literatur Die Bestsellerautorin aus Würzburg hat in der Stadtbücherei Kirchheim ihren aktuellen Roman „A place to shine“ vorgestellt. Das Publikum war bei der Lesung vollkommen gefesselt. Von Anja Schulenburg

Die Stühle stehen, die kleine Bühne ist vorbereitet, die Protagonistin ist bereits anwesend und unterhält sich lachend mit den Büchereimitarbeiterinnen. Ungefähr 50 Frauen und ein Mann nehmen Platz und schnell wird klar, dass sie nicht zufällig hier sind: „Wir haben sämtliche Bücher von Lilly gelesen“, schwärmt Lia und auch die 15-jährige Amelie ist von den Romanen hellauf begeistert. Im Raum macht sich große Vorfreude und auch ein bisschen Aufregung breit.

 

Kirchheim hat sich tatsächlich als Erstes für eine Lesung mit mir beworben.
Lilly Lucas

 

Nach einer kurzen Begrüßung durch Sarah Buckenheu von der Stadtbücherei kann es dann losgehen. „Herzlichen Dank für die Einladung. Ich war total beeindruckt, denn Kirchheim hat sich tatsächlich als Erstes für eine Lesung mit mir beworben“, lobt Lilly Lucas lachend und hat ihr Publikum sofort auf ihrer Seite.

„A place to shine“ lautet der Titel ihres aktuellen New-Adult-Romans aus der Cherry-Hill-Reihe. Nach einer kurzen Zusammenfassung der vorangegangenen Werke beginnt die sympathische Würzburgerin zu lesen. Gut verständlich und flüssig liest sie, mal sachlich und mal emotional. Man hört ihr gerne zu. Durch Betonung, Gefühl und Stimmfärbung haucht Lilly Lucas ihren Figuren Leben ein und man sieht die chaotische, liebenswürdige Poppy, die im Leben noch nicht richtig angekommen ist, die taffe Juniper, die das Familienunternehmen schmeißt, und den charismatischen Countrysänger Trace Bradley förmlich vor sich. Mehr noch, man fühlt, dass die Autorin ihre Figuren wirklich liebt und dass eine Menge Arbeit hinter den Beziehungskonstrukten und der Erarbeitung der Charaktere steckt. Die Zuhörerinnen hängen an Lucas’ Lippen und verfolgen gebannt Poppy Mc Carthys witzige Dating-Eskapaden mit Parker und teilen die Gänsehaut während der Autofahrt zu Traces Unfallort.

Lilly Lucas arbeitet mit detaillierten Bildern und erzählt von tiefen Gefühlen. So ist es auch mucksmäuschenstill im Saal, als sie die erste Begegnung von Poppy und Trace unterm Sternenhimmel schildert. „Cheers Dad“, prostet Poppy ihrem verstorbenen Vater im Himmel zu. Trace Bradley kommt zufällig vorbei und die Szene endet eng umschlungen in einem Tanz zum Song „The night we met“. Bradley verarbeitet Poppys Geschichte zu einem Song, wird über Nacht zum Superstar, zieht nach Nashville und ist ab sofort für Poppy gestorben.

Die Zuhörer befinden sich im Wechselbad der Gefühle und natürlich möchten sie unbedingt wissen, wie es weitergeht. Dafür muss man sich jedoch das Buch kaufen, und das wird dann selbstverständlich nach der Lesung von Lilly Lucas selbst geduldig signiert.

Doch vorab gibt es noch eine Fragerunde und die Kirchheimerinnen haben eine Menge Fragen, die die ehemalige Journalistin offen und ehrlich beantwortet. Dabei gibt sie wertvolle Schreibtipps für Interessierte, erzählt von Book-Tok und von Easter Eggs, die sie in ihren Romanen versteckt, erklärt Begriffe wie Fake-Dating und Trope, wie ihre Geschichten entstehen, wie lange sie für ein Buch benötigt, und sie plaudert auch mal aus dem Nähkästchen bezüglich eigener Buchvorlieben und ihrer Familie. „Das war alles sehr besonders, wie sich das alles entwickelt hat. Dafür bin ich sehr dankbar. Meine ersten Bücher spielen übrigens in Colorado und die Schauplätze und Städte gibt es wirklich“, bekräftigt Lilly Lucas. „Aktuell war ich nun zur Recherche auf Hawaii, wo meine nächste Reihe stattfinden wird“, grinst sie vielsagend. „Außerdem dürft ihr euch auf meinen nächsten Band freuen, der am 2. November erscheint. Es ist endlich eine Weihnachtsgeschichte und das Buch heißt ‚New Wishes‘.“ Ein Raunen geht durch den Saal und das Publikum applaudiert zufrieden und begeistert.