Kirchheim. Statt rund 40 Vereinen waren es dieses Mal nur 22, die das 41. Haft- und Hokafescht in Kirchheim gestaltet haben, aber war es deswegen auch schlechter? In sozialen Netzwerken gibt man sich wie so oft kritisch: Zu wenige Besucher, zu wenig Stände, dafür zu hohe Preise für die Rote oder das Cevapcici. „Horrende Standgebühren“ macht ein Kommentator dafür verantwortlich. Kirchheims Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader hält dagegen. „Die Gebühren sind nicht gestiegen, sondern eher runtergegangen.“ Mit Preisen zwischen 30 und 40 Euro oder in erster Lage 200 Euro für das ganze Wochenende auf dem Marktplatz. Dabei hatten einige Vereine zunächst einen Schock bekommen: „Laut Email sollte es 200 Euro pro Tag kosten. Aber bei der Stadt sagte man uns dann, dass es ein Versehen war und das glauben wir auch“, sagt Marian Buchholz-Kupferschmid, Vorsitzende der Tauchgruppe-Teck, die traditionell ihren Stand auf dem Markplatz hatte und dort Thüringer, Maultaschen, Cocktails, Bier und Softdrinks verkaufte. Am Ende zahlte der Tauchverein 30 Euro weniger als vor Corona.
Dass es nicht so viele Vereine sein würden, sei bereits im Vorfeld klar gewesen. Es gebe in Vereinen oftmals nicht mehr genug Ehrenamtliche, um einen Stand für ein Wochenende auf die Beine zu stellen, sagt Pascal Bader. „Diejenigen, die ich gesprochen habe, haben mir aber gesagt, es hat sich gelohnt“, betont der Rathauschef. „Das ist die wichtigste Einnahmequelle für uns im ganzen Jahr“, bestätigt Marian Buchholz-Kupferschmid.
Sie hat aber auch zwei Kritikpunkte. „Zum einen gab es zu wenig Schatten. Die Stadt hat sich zwar bemüht und Pavillons aufgestellt, doch das reichte nicht. Am Sonntag hat sich alles bei uns am Stand gedrängt“, sagt sie. Ihr Vorschlag: Hülsen auf dem Marktplatz einlassen und dann große Schirme dort aufstellen. Zweiter Kritikpunkt: Die Musik wurde am Samstag schon um 23 Uhr leiser gestellt. „Die Party hat dann gefehlt“, sagt die Tauchclub-Vorsitzende.
Auch dass die Vereine ihren Müll selbst zum Rollschuhplatz bringen müssten, sei eine kleine Verschlechterung – Hintergrund ist, dass der Bauhof die Säcke nicht mehr direkt bei den Ständen abholt. Es wird aber Gelegenheit geben, Lob und Tadel ausführlich zu äußern. „Wir laden alle Vereine nochmal ein um dann zu schauen: Was lief gut, was kann man besser machen“, kündigt Pascal Bader an. Dabei sollen ausdrücklich auch all diejenigen kommen, die dieses Mal nicht beim Fest dabei waren. Für Marian Buchholz-Kupferschmid steht aber schon jetzt fest: „Nächstes Jahr unbedingt wieder.“ Thomas Zapp