Kirchheim
Max-Eyth-Schule: Ein Erfolgsmodell seit mehr als 50 Jahren

Jubiläum Nach einem halben Jahrhundert trifft sich der erste Abi-Jahrgang am Kirchheimer Technischen Gymnasium. Bis nach Peru führten die Wege der einstigen Schüler des Kirchheimer Technischen Gymnasiums. Von Bernhard Fischer

Am 30. Juni 1972, also ziemlich genau vor 50 Jahren, war für die Kirchheimer Max-Eyth-Schule und für 22 junge Menschen ein wichtiger Tag: Die Absolventen des ersten Kurses des Technischen Gymnasiums an der Max-Eyth-Schule bekamen ihre Abschlusszeugnisse ausgehändigt. Aus diesem Anlass trafen sich viele der damals frischgebackenen Abiturienten zu einem Wiedersehen an der alten Schule.

„Damals wie heute bietet das Technische Gymnasium für begabte und interessierte Realschulabsolventen eine gute Möglichkeit, sich für ein Studium zu qualifizieren. Dieses Schulform schafft insbesondere gute Startchancen für ein Studium der technisch-wissenschaftlichen Fächer“, sagt der aktuelle Schulleiter Jochen Schade anlässlich einer kleinen Feierstunde.

 

Die Lehrinhalte wurden ständig weiterentwickelt und auf die Praxiserfordernisse ausgerichtet.
Schulleiter Jochen Schade

 

„Das Technische Gymnasium ist seit jetzt über 50 Jahren ein wichtiger Baustein im Kirchheimer Bildungsangebot. Die Lehrinhalte wurden dabei ständig weiterentwickelt und auf die Praxiserfordernisse ausgerichtet“, erläutert der Schulleiter. Mit den aktuellen Schwerpunkten Mechatronik oder Informationstechnik würden sich den Schülerinnen und Schülern beste Perspektiven für die berufliche Laufbahn eröffnen.

Neben der Möglichkeit, die Hochschulreife zu erreichen, waren die praxisnahen Übungen im Labor und die technisch-handwerklichen Werkstattkurse schon damals besonders attraktiv. Im späteren Studium profitierten die Absolventen von der intensiven mathematisch-naturwissenschaftlichen Vorbildung. So ist es kein Wunder, dass viele der Schüler des ersten Jahrgangs Ingenieurwesen studierten. So auch Harald Fano, später zwölf Jahre Leiter der ebenfalls vom Landkreis Esslingen getragenen Philipp-Matthäus-Hahn-Schule Nürtingen.

Dr. Wolfgang Morche studierte nach dem Abitur in Freiburg Mineralogie mit dem exotischen Schwerpunkt Vulkanologie. Sein Spezialwissen in Verbindung mit ausgeprägter Reiselust verschlug ihn nach Peru, wo er noch immer als selbstständiger geologischer Berater tätig ist. Doch es gab auch etliche Mitschüler, die nach dem Technischen Gymnasium in eine ganz andere Richtung gingen. Jürgen Kaiser war schon in jungen Jahren aktiv in der kirchlichen Jugendarbeit. Nach dem Abitur war Latein und Griechisch angesagt als Grundlage für ein Theologiestudium. Organisationstalent und Überzeugungskraft führten ihn zuletzt an die Spitze des Medienhauses der Evangelischen Kirche Württemberg.

Während heute jeder Grundschüler mit einem Smartphone in die Schule gefahren wird, waren 1972 im Abitur alle Rechenaufgaben mit dem damaligen Hightechgerät, dem wissenschafltich-technischen Rechenschieber, zu bewältigen. Was immer wichtig war: die überschlägige Abschätzung des Rechenergebnisses als Kontrolle. Taschenrechner und Mobiltelefone waren noch nicht verfügbar. Um so beeindruckender ist die heutige moderne Ausstattung der Schule.

Mittlerweile haben die meisten der damaligen Abiturienten ihr aktives Berufsleben beendet und genießen den Ruhestand, nur die Selbstständigen unter ihnen müssen nach wie vor die Geschäfte am Laufen halten – und das Technische Gymnasium bleibt ein Erfolgsmodell.