Kirchheim
Mehr als fünf Jahre Haft für Drogendealer

Justiz Ein 41-jähriger Weilheimer ist am Montag vom Landgericht zu fünf Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Weilheim. Der Angeklagte hatte erst am Montag am letzten Prozesstag ein umfassendes Geständnis abgegeben. Darin hat der berufslose 41-Jährige eingeräumt, dass er ab Sommer vergangenen Jahres bis zum Frühjahr dieses Jahres kiloweise verschiedene Rauschgift-Produkte teils von einem bereits verurteilten Mittäter, teils aber auch von anderen Lieferanten bezogen und an Abnehmer gewinnbringend verkauft hat. Angeklagt waren von der Stuttgarter Staatsanwaltschaft 33 Fälle, bei denen es hauptsächlich um Kokain und Marihuana ging. Da Kokain eine hochgefährliche Droge ist, wie die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer betonte, sollte der anfangs schweigsame Angeklagte eigentlich zu einer Freiheitsstrafe im zweistelligen Bereich verurteilt werden.

Geständnis bringt mehrere Jahre

Soweit kam es allerdings nicht. Einerseits haben die Richter zehn der angeklagten Fälle eingestellt, da diese bei der Straffindung nicht sonderlich ins Gewicht fallen würden. Andererseits hatte die Strafkammer dem 41-Jährigen angeboten, das Strafmaß bei einem umfänglichen Geständnis deutlich zu reduzieren. Mehrere Tage Überlegung benötigte der Angeklagte, um schließlich diese lukrative Offerte am gestrigen letzten Verhandlungstag anzunehmen. Darin gab er zu, in zwölf Fällen Handel mit Rauschgift betrieben und in einem Fall Beihilfe dazu praktiziert zu haben. Unter dem Strich wurden demnach im gesamten Landkreis Esslingen um die 30 Kilo der Drogen im Verkaufswert von knapp 90 000 Euro an Abhängige weitergegeben. Einen weiteren Teil der Drogen hatte zudem der Angeklagte für den Eigenkonsum verbraucht. Dennoch ordnete das Gericht neben der verhängten Freiheitsstrafe von fünf Jahren und drei Monaten noch die Einziehung beziehungsweise Abschöpfung seines ermittelten Gewinns von 89 106 Euro an. Ob der Angeklagte jetzt noch über ein solches Vermögen verfügt, ist unklar. Er hat jedenfalls das Urteil sofort angenommen.

Weiteres Verfahren fortgesetzt

Unterdessen wird das Verfahren wegen Rauschgifthandels gegen zwei Männer und eine Frau aus Deiziau, Nürtingen und Kirchheim vor einer anderen Strafkammer am Stuttgarter Landgericht fortgesetzt. Das Trio soll in 24 Einzelfällen den Drogenmarkt im Landkreis Esslingen mit fast 100 Kilo versorgt haben. Tatort: hauptsächlich Wernau. Dort soll das Rauschgift regelmäßig auf einem Supermarkt-Parkplatz von einem Lieferanten übergeben worden sein. Die Beweisaufnahme dieses Verfahrens wird am 10. Januar fortgesetzt. Bernd Winckler