Sein Siegerbild mit dem Sonnenuntergang am Breitenstein entstand nicht zufällig. „Der Breitenstein ist mein Lieblingsplatz, wenn ich entspannen will“, schwärmt Thomas Frank. Das Felsplateau bei Ochsenwang erklimmt er meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad. „Ich stellte fest, dass von dort aus immer ein schöner Sonnenuntergang zu sehen ist und so habe ich den Moment mit meiner Kamera festgehalten.“ Er habe aber nicht erwartet, dass das eingereichte Bild den Fotowettbewerb gewinnen könnte. „Über die Mitteilung, dass mein Foto auf dem ersten Platz landete, war ich freudig überrascht“, beschreibt Thomas Frank den Ausgang des Teckboten-Fotowettbewerbs.
Die Lust am Fotografieren entdeckte der 52-Jährige vor rund 30 Jahren. „Da war es mein Wunsch, eine Spiegelreflexkamera zu kaufen und auf Fotopirsch zu gehen.“ Gesagt, getan. Doch aller Anfang ist schwer, wie Thomas Frank rasch erkennen musste. „Die richtigen Einstellungen für Blende und Verschlusszeiten zu finden, war schwieriger als gedacht“, erinnert sich der Hobbyfotograf an seine ersten Schnappschüsse. In einigen Kursen an der Volkshochschule habe er sich deshalb die Grundkenntnisse der Fotografie angeeignet. Das Gelernte konnte Thomas Frank in der Folge auch beim Wechsel zur digitalen Fotografie anwenden. „Trotz der Automatik-Möglichkeit stelle ich bei meiner jetzigen Spiegelreflexkamera möglichst viel von Hand ein. So habe ich die Kontrolle über Blende und Tiefenschärfe“, erklärt er. Auf Automatik stelle er nur, wenn der Blitz zum Einsatz kommt. Zückt Thomas Frank seine Kamera und geht auf Pirsch, hat er nebst dem Equipment auch viel Geduld im Gepäck. „Ich warte beim Fotografieren lieber einige Minuten auf den perfekten Moment, statt zu viele gleiche Motive abzulichten“, erläutert er seine Vorgehensweise. Er wolle im Nachgang schließlich nicht stundenlang Bilder auswählen. Meist kommen die Ideen zum Bildaufbau beim Fotografieren. „Da spielen plötzlich Licht und Perspektiven eine Rolle, bevor ich auf den Auslöser drücke.“ Er vermeide es, Standartbilder zu schießen, wie sie jeder hat. „Meine Fotos sollen ansprechend sein.“ So kann es durchaus sein, dass Thomas Frank seine Kamera nicht nur in der Horizontalen hält, sondern sie gerne hochkant oder schräg stellt. Lieblingsmotive hat der 52-Jährige nicht. „Ich fotografiere gerne im Urlaub, weil man dort Dinge sieht, die nicht alltäglich sind.“ Gerne erinnert sich Thomas Frank an eine Reise nach Lissabon. „Diesen Urlaub verbrachte ich allein. So konnte ich entspannen, aber auch in Ruhe fotografieren, ohne dass jemand zum Aufbruch drängt.“ Oft zieht es ihn aber auch einfach in die Stadt. „Ich knipse gerne Gebäude und Menschen“, betont er und bedauert es, dass viele Menschen es nicht mögen, vor der Kamera zu posieren. „Einen Glücksmoment hatte ich, als ich eine Hochzeit fotografieren durfte. Zuerst hatte ich zwar Bedenken, ob das auch gut geht, aber die Hochzeitsgesellschaft war ein dankbares Fotomotiv“, erinnert er sich schmunzelnd. Für ihn ist die Fotografie ein geliebtes Hobby. „Mit der Kamera auf Motivsuche zu gehen, gibt eine gewisse Befriedigung und Spannung zugleich“, erklärt er. Spannend deshalb, weil die Wirkung je nach Bildschirm unterschiedlich sei. „Ich kann beim Fotografieren herrlich abschalten und mich voll aufs jeweilige Motiv konzentrieren.“ Einige Fotos hängen bei Thomas Frank als Poster an der Wand und das Auswechseln der Bilder von Zeit zu Zeit fällt ihm schwer: „Ich bedauere es meist, ältere Poster abzuhängen, um Platz für neue Fotos zu schaffen.“ Die Freude, wenn man für eigene Fotos gelobt wird, sei groß, berichtet der Hobbyfotograf. Fast hätte seine Liebe zur Fotografie während einer Kreuzfahrt ein jähes Ende gefunden. „Gleich zu Beginn des Urlaubs auf dem Schiff funktionierte meine Kamera plötzlich nicht mehr. Da war die Enttäuschung groß“, erinnert sich Thomas Frank. Er wusste sich aber zu helfen und an der nächsten Anlegestelle konnte der Fehler der Kamera ausfindig gemacht und repariert werden. „Es lag am Objektiv und seit der Reparatur gab es keine Ausfälle mehr.“
Tipps von Laie zu Laie
Auch wenn er den Fotowettbewerb gewonnen habe, sieht sich Thomas Frank noch lange nicht als Profifotograf. Tipps von Laie zu Laie gibt er aber gerne weiter. Denn: Wie der Gewinner des Fotowettbewerbs bestätigt, braucht es nicht viel, um ein lebendiges Foto zu schießen. Dazu brauche es kein teures Equipment. „Selbst Smartphones liefern heutzutage bereits gute Bilder“, weiß Thomas Frank.
Geduld ist beim Fotografieren hilfreich. „Manchmal muss man warten können, um den perfekten Moment abzupassen.“ Dabei sollen Hobbyfotografen auch darauf achten, dass keine störenden Dinge, wie etwa der Daumen am Bildrand oder eine ins Bild laufende Person, zu sehen sind. Viele Motive – wie etwa Sonnenauf- und Untergang seien zeitlich planbar. Thomas Frank rät zudem: „Wer auf weiches Licht achtet, erhält ansprechendere Bilder.“
Position und wechselnde Perspektive liefern spannende Aufnahmen, stellte Thomas Frank im Lauf seiner Fotografenkarriere fest. „Vielleicht kann man das Motiv mal von ganz unten ablichten“, rät er. Oder seitlich oder von oben aufnehmen. „So verhindert man das 0815-Bild“, betont der 52-Jährige. Es lohne sich auch, beim Fotografieren mal einen Schritt zurück oder nach vorne zu gehen, um das anvisierte Motiv ins rechte Licht zu rücken.