Mosolf spendet zu Weihnachten – das hat Tradition: Dieses Jahr hat das Kirchheimer Logistik-Unternehmen insgesamt 28 500 Euro übergeben. Für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Jörg Mosolf geht es darum, etwas an die Gesellschaft zurückzugeben und dabei vor allem auch junge Menschen zu unterstützen, an und in den Schulen: „Das ist auch ein Bekenntnis zum Standort und zu unseren Mitarbeitern.“
Die vergangenen Jahre bezeichnete er im Rahmen der Spendenübergabe als eine Abfolge von Krisen: „Corona war für uns eine Herausforderung, um noch konzentrierter, effektiver und professioneller zu arbeiten.“ Kurz darauf kam es zu Chip- und Lieferkettenproblemen. „Auch damit hatten wir nicht gerechnet.“ Klar sei aber: „Wenn man clever ist, kann man am Chaos Geld verdienen – wenn man die richtigen Lösungen anbieten kann.“
Für 2022 hatte Jörg Mosolf mit einem normalen Jahr gerechnet – „und dann kam der 24. Februar“, also der russische Angriff auf die Ukraine. „Wir haben geholfen, kranke und verwundete Kinder über Polen nach Deutschland zu bringen.“ Wegen fehlender Ausweisdokumente und fehlender Abrechnungsmöglichkeiten habe sich die medizinische Behandlung der Kinder zunächst verzögert: „Den Kindern musste aber sofort geholfen werden, und deswegen habe ich ein bisschen Druck gemacht.“
Vom Logistiker zum Hotelbetrieb
Der „Druck“ hat geholfen, aber für Jörg Mosolf zeigt sich auch hier, dass der Bürokratieabbau nur eine Worthülse ist: „Stattdessen wird immer mehr Bürokratie aufgebaut.“ Ein Beispiel: „Wo wir eigene Flächen haben, wollen wir unseren Fahrern Aufenthaltsräume anbieten, Schlafräume, Duschen und Küchen.“ Das bürokratische Problem hinter dieser guten Idee: „Rein rechtlich werden wir dadurch vom Logistikunternehmen zu einem Hotelbetrieb.“
Jörg Mosolfs Erfahrung mit allen bürokratischen Hürden, die es immer wieder zu überwinden gilt: „Es heißt immer nur, dass etwas nicht geht. Da kommt nie einer, der sagen würde: ,Dann machen Sie es eben so, und dann geht es’.“
Laufend gebe es neue Vorschriften: „Ich muss mich jetzt um Dinge kümmern, da habe ich vor 40 Jahren noch gar nicht die Worte dafür gekannt.“ Unter anderem deshalb gebe es im Unternehmen einen Fachbeirat: „Wir brauchen Hilfe, um die Regeln einhalten zu können, und diese Regeln werden immer mehr.“ Zum neuen Beiratsmitglied Andreas Scheuer sagte Jörg Mosolf: „Uns geht es ums Fachwissen. Mit der Maut habe ich nichts zu tun, das ist auch nicht mein Thema.“ Egal, um welches Thema es geht, für den Vorstandsvorsitzenden gilt: „Wir tauschen Argumente aus und keine Emotionen.“
Emotional soll es nächstes Jahr wieder zugehen – aber nur auf dem Fußballplatz, beim Mosolf-Schulen-Cup. Der musste im laufenden Jahr ausfallen, wie Cristina Mosolf berichtete: „Wir können nicht 600 Kinder in ein Stadion bringen, das gerade renoviert wird.“ 2024 aber soll auch auf diese Tradition wieder Verlass sein, wie auf die Spenden zum Jahresende. Unterstützt wurden folgende Schulen: Janusz-Korczak-Schule, Konrad-Widerholt-Förderschule, Lindachschule Jesingen, Alleenschule, Raunerschule, Freihof-Realschule, Teck-Realschule, Ludwig-Uhland-Gymnasium und Schlossgymnasium. Weitere Gelder gingen an den Kinderschutzbund Kirchheim, die Lebenshilfe Kirchheim, an den Tierschutzverein Kirchheim sowie an die Martinskirchengemeinde.