Kirchheim
Nach dem Vortrag über fairen Handel wird Salsa getanzt

Bildung Am Pädagogischen Fachseminar Kirchheim haben künftige Lehrkräfte viel über Nachhaltigkeit gelernt – und das aus erster Hand. Von Thomas Zapp

„Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern“ – dieses Zitat wird Südafrikas Ex-Präsident Nelson Mandela zugeschrieben. Getreu diesem Motto hat auch das Kirchheimer Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte seine diesjährige Nachhaltigkeitswoche ausgerichtet, die nun zu Ende gegangen ist. Das Seminar nimmt damit am Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der Unesco teil. Das Ziel: Bis 2030 sollen „alle Lehrenden und Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben“.

Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer erfuhren in Workshops mehr über nachhaltige Textilien („Future Fashion“), fairen Handel oder Plastikvermeidung – und das aus erster Hand von Expertinnen aus aller Welt, wie der Ägypterin Erwaa Bishara, welche Beispiele es in ihren Heimatländern gibt. Nebenbei gab es sogar noch eine musikalische Kulturkunde: Mit der Kolumbianerin Rocio Rueda wurde nach dem Handelsvortrag Salsa getanzt. Auch um das Thema Frieden ging es, das übernahmen Gundula Büker und Julia Kramer vom EPiZ, dem Entwicklungs­pädagogischen Informations­zentrum Reutlingen.

Die angehenden Lehrkräfte sollen dabei auch ein Gefühl für die Bedeutung dieser Themen bekommen: „Es geht um die Transformation der Gesellschaft“, erklärt Thomas Baur, der mit Stefanie Harbauer das BNE-Team am Seminar bildet. „Im Idealfall soll nachhaltiges Denken auch Haltung und Werte prägen“, meint er. 

Zu den konkreten Beispielen am Seminar gehören der Kräuter- und Früchtegarten auf der Schlossmauer sowie eine Klimamessstation. Deren Messdaten werden in eine weltweite Wetterklimadatenbank eingespeist und lassen Rückschlüsse zu über Veränderungen im Klima vor Ort und weltweit zu. 

Seit 2017 machen die Kirchheimer beim Unesco-Projekt BNE mit. Und das ziemlich erfolgreich: Aktuell haben sie den Status eines „mitarbeitenden“ Partners, in zwei Jahren wollen sie „anerkannt“ sein. Soweit hat es noch kein Seminar in Baden-Württemberg geschafft.