Kirchheim. Hans Kiefer hat sich nach über zehn Jahren aus dem Kirchheimer Gemeinderat verabschiedet. 2009 war er erstmals für die Christliche Initiative Kirchheim (CIK) ins Ratsgremium gewählt worden. „Ich bedaure es sehr, dass ein alter Hase wie Sie ausscheidet“, sagte Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker in der Sitzung, die auch für sie selbst die letzte sein sollte.
Sie habe Hans Kiefer als einen sehr engagierten Menschen kennengelernt, für den in seiner Rolle als Stadtrat stets drei Dinge im Vordergrund standen: das Gemeinwohl, die Sachlichkeit und der faire Umgang untereinander. „Ihr berufliches Wissen war sehr hilfreich für viele Entscheidungen“, attestierte die Oberbürgermeisterin dem langjährigen Gremiumsmitglied. Aber nicht nur technische Fragen lagen ihm am Herzen, sondern auch soziale Themen. Wie einst beim alten Cato im römischen Senat, gab es auch bei Hans Kiefer ein Anliegen, das er im Kirchheimer Gemeinderat beharrlich verfolgte: In der Tradition des CIK-Urgesteins Wolfgang Schuler forderte er stets einen Doppelhaushalt, zuletzt wieder einmal erfolgreich. So konnte die Oberbürgermeisterin feststellen: „Sie haben immerhin schon bis Ende 2021 vorausgeplant.“
Hans Kiefers Mitstreiter im Kirchheimer Gemeinderat, Tobias Öhrlich, sagte: „In kurzer Zeit habe ich viel von dir gelernt. Du hast oft Kleinigkeiten gesehen, die anderen nicht aufgefallen sind.“ Als Gründungsmitglied bleibe Hans Kiefer der CIK nach wie vor verbunden, weil er immer noch mit Herz und Seele bei der Sache sei.
Der Geehrte selbst bekannte, dass ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen sei. Berufliche Gründe hätten aber letztlich den Ausschlag gegeben: „Mit der Oberbürgermeisterwahl hängt es nicht zusammen. Nicht der Gemeinderat braucht den Oberbürgermeister, sondern umgekehrt. Wir stimmen zwar oft so ab, wie es die Verwaltung vorschlägt - aber nicht immer.“ Das CIK-Motto aus dem Alten Testament wandelte Hans Kiefer zum Abschluss passend ab: „Suchet weiter der Stadt Bestes.“ Der neue Mann ist übrigens auch ein alter Hase: Gerd Mogler übernimmt das Mandat. Andreas Volz