Gerade mal ein halbes Jahr liegt zwischen Spatenstich und Richtfest: Der Neubau von Möbel Rau an der Ecke Jesinger Straße / Sudetenstraße liegt voll im Plan. Wer in Kirchheim unterwegs ist und am Stadion vorbeikommt, wundert sich regelmäßig darüber, wie schnell das dreistöckige Gebäude gewachsen ist. Das Geheimnis des raschen Baufortschritts liegt unter anderem am Holzbau. Den Zimmerleuten war es darum vergönnt, beim Richtfest den neuen Holzbau vor Ort zu präsentieren.
Auch Kirchheims Oberbürgermeister Pascal Bader zeigte sich beeindruckt vom schnell gewachsenen Bau: „Als Stadt würden wir uns auch wünschen, dass Bauen so zügig geht.“ Außer der Schnelligkeit sieht er beim Holzbau als weiteren Vorteil die Nachhaltigkeit. Der Bauherrschaft attestierte er den Mut, gerade jetzt, in aktuell schwierigen Zeiten, zu bauen. Als Vertreter der Stadt Kirchheim freute er sich, dass es gelungen ist, einem ortsansässigen Unternehmen durch einen neuen Standort eine Perspektive zu bieten.
Den Schritt zum Neubau und dessen Notwendigkeit begründete Geschäftsführer Jürgen Bauer mit der räumlichen Enge am bisherigen Standort in der Alleenstraße, der „nicht mehr zukunftsfähig“ sei. An neuer Stelle entstehe dafür „etwas Eigenes, etwas Modernes“. Auch er zeigte sich überrascht davon, wie schnell der Rohbau fortgeschritten ist und „wie schnell das Dach oben drauf war“. Sollte es dennoch Verzögerungen gegeben haben, sie dies der Tatsache geschuldet, dass die Feng-Shui-Einflüsse immer wieder für Umplanungen gesorgt haben.
Dirk Oettel vom zuständigen Generalunternehmer Merkle aus Bissingen sprach von einer „spannenden Herausforderung“ und erwähnte, dass der Bau „aus unserer Sicht eher langsam vorangegangen ist“. Holzbau gehe normalerweise sogar noch schneller. Zufrieden war er, dass die Handwerker zum Richtfest ihren besonderen Ehrentag feiern konnten und dass sich trotz schwieriger Zeiten Kosten- und Zeitrahmen bislang wie vorgesehen einhalten ließen.
„Bald wird hier reges Leben sein, die Kundschaft gehet aus und ein“, hieß es beim Richtspruch. Und tatsächlich soll es kein ganzes Jahr mehr dauern, bis sich das Gebäude mit Leben füllt: Geschäftsführerin Stefanie Rau-Bauer sprach beim Rundgang durch den Rohbau für den geplanten Eröffnungstermin vom Oktober 2023. Der Umzug würde demnach planmäßig im Sommer erfolgen. Am praktischen Beispiel erklärte sie die Unterschiede zum alten Standort: „Die Anlieferung ist nicht optimal. Hier aber passt alles wunderbar.“ Der Bereich für die Anlieferung sei überdacht, und im Inneren schließe sofort das Lager an. Zum Feng Shui erklärte sie, dass Farben und Materialen genau nach diesen Prinzipien abgestimmt seien – und dass es, im Gegensatz zum bisherigen Standort, keine Sackgassen mehr gebe.
Sie wollte aber das Stammhaus an der Alleenstraße nicht nur kleinreden. Es gelte, das Positive mit hinüberzunehmen: „Das Fröhlich-Lebendige soll auch hier Einzug halten, verbunden mit etwas mehr Funktionalität.“ Die Menschen sollen am neuen Haus einmal ähnlich gerne vorbeiflanieren wie bisher im Ochsengässle.
Ein Café lädt zum Verweilen ein
Letzteres wird dadurch erleichtert, dass im niedrigeren Anbau die Bäckerei Huttenlocher eine Filiale mit Café eröffnet. Auch sonst wird das Gebäude mit Leben gefüllt – sei es durch die Musterwohnung im Erdgeschoss oder durch die Möglichkeit, Küchen und Grills gleich selbst auszuprobieren und sich das Essen auf der großen Dachterrasse schmecken zu lassen. Büroräume im zweiten Obergeschoss, die auch vermietet werden sollen, ergänzen das Raumkonzept. Auch die Partner des Handwerkernetzwerks können sich und ihre Angebote im neuen Möbelhaus präsentieren.
Das Eröffnungsfest wird nächstes Jahr also ähnlich ablaufen wie das Richtfest: Gäste und Bauherrschaft dürften sich gleichermaßen wundern, dass es so schnell wieder was zu feiern gibt.