Kirchheim
Neuer Verein fördert  Kunst und Kultur

Unterstützung   Dem Kirchheimer Kunstbeirat steht seit Januar ein „Freundeskreis“ zur Seite, der Spenden einwirbt.

Kirchheim. Mit einem Paukenschlag will der Kirchheimer Verein „Freundeskreis des Kunstbeirats“ ins Rampenlicht treten – und das weit über Kirchheim hinaus. Erst Ende Januar wurde der Verein gegründet, weil es durch die Corona-Pandemie immer wieder Verzögerungen gab. Jetzt freuen sich die Mitglieder des neuen Vereins auf die erste große Ausstellung, mitten in der Stadt. Felice Varinis „Douze points pour six droites“ sollen die Aufmerksamkeit der internationalen Kunstwelt nach Kirchheim lenken.

„Felice Varini ist mit seinen Rauminstallationen in frankophonen Ländern sehr bekannt – ähnlich wie es beim Verhüllungskünstler Christo der Fall war“, sagt Frank Bauer, der als Zweiter Vorsitzender des Freundeskreises fungiert. Dass Kirchheim der Ort für Varinis zweite Ausstellung in Deutschland ist, darf deshalb mit Fug und Recht als sensationell bezeichnet werden.

Den öffentlichen Diskurs anregen

Ziel der Kunstfreunde ist es, den Kunstbeirat der Stadt in seiner Aufgabe zu unterstützen, Kunstausstellungen zu veranstalten. „Wir wollen die zeitgenössische Kunst und Kultur in der Stadt fördern und sie der Stadtbevölkerung näherbringen“, fasst die Erste Vorsitzende Angelika Matt-Heidecker die Ziele des Vereins zusammen. Ein weiteres Ziel bestehe darin, junge Künstler zu unterstützen. Letzteres ist bei Felice Varini sicher nicht mehr nötig. Dafür aber werden seine Installationen ab Mitte Oktober den Diskurs über zeitgenössische Kunst deutlich voranbringen.

Ob die Betrachter nun Verständnis für das Werk haben oder nicht – für die Debatte spielt das keine Rolle. Im Gegenteil: Je unterschiedlicher die Meinungen, desto intensiver die Gespräche, gerade auch im Kirchheimer Alltag. Mit der Varini-Ausstellung machen der Kunstbeirat und sein Freundeskreis nämlich aus der Not eine Tugend. Die „Not“ ist die Schließung der angestammten Galerie, bedingt durch Sanierung und Umbau des Kornhauses.

Die „Tugend“ beschreibt Frank Bauer: „Sonst müssen die Gäste ins Kornhaus kommen, um eine Ausstellung zu sehen. Aber im öffentlichen Raum kann niemand, der in die Stadt kommt, dieser Ausstellung mehr ausweichen.“ Angelika Matt-Heidecker fügt hinzu, dass sowohl der Freundeskreis als auch der Kunstberat das Kornhaus damit nicht preisgeben: „Wir bekennen uns ganz klar zum Kornhaus als Ausstellungsgebäude.“ 

Der Freundeskreis unterstützt den Kunstbeirat indessen nicht nur ideell. Vor allem hat er nämlich die Funktion des klassischen Fördervereins: Spenden einzuwerben, um Projekte finanziell zu unterstützen.   Andreas Volz