Kirchheim
Neues Wohnen - neuer Aldi

Baustelle Das einstige Primus-Areal in Kirchheim erhält ein völlig neues Gesicht. Zwischen Dettinger Straße und Bahnschienen entstehen 176 Mietwohnungen. Von Andreas Volz

In Kirchheim wächst ein neues Wohngebiet heran - auf dem Primus-Gelände zwischen Dettinger Straße und Schießwasen. Schon die Zahl der Wohnungen, die da entstehen, ist ungewöhnlich hoch. 176 sind es insgesamt, in unterschiedlichen Größen. Von der Ein-Zimmer- bis zur Sechs-Zimmer-Wohnung ist alles dabei. Was noch ungewöhnlicher ist: Der Investor plant hier keine Eigentumswohnungen. Vielmehr will er sämtliche Wohnungen vermieten. Das könnte die Wohnungsnot in Kirchheim also deutlich lindern helfen.

Allerdings braucht das alles noch seine Zeit. Deswegen sind auch noch keinerlei Vermietungsaktivitäten angelaufen. Das gesamte Areal ist zwar in vier Baufelder eingeteilt, auf denen die Gebäude nach und nach in die Höhe wachsen. Bezugsfertig sollen aber alle 176 Wohnungen auf einmal werden - also erst, wenn das komplette Quartier einschließlich Außenanlagen fertiggestellt ist. Das dürfte 2021 der Fall sein. Das Richtfest ist für Juli 2020 vorgesehen.

Außer den Wohnungen gibt es sechs neue Gewerbeeinheiten, zur Dettinger Straße hin. Aber auch in diesem Fall lässt sich über konkrete Nutzer noch nichts sagen - mit einer Ausnahme: Aldi verlagert seinen Standort. Vom bisherigen Gelände am Südbahnhof geht es noch etwas weiter in Richtung Süden, in Richtung Dettingen.

Allerdings gehört der neue Aldi-Markt nicht mehr zum Geltungsbereich des Bebauungsplans für die neuen Wohngebäude auf dem Primus-Gelände. Kirchheims Erster Bürgermeister Günter Riemer spricht von Modernisierungen, die Aldi am Standort Südbahnhof plane und die im Falle eines Standortwechsels eben den laufenden Betrieb nicht beeinträchtigen.

Doch nicht nur Aldi soll durch den Umzug profitieren. Auch die Wohnungssituation in Kirchheim dürfte sich dadurch noch weiter entspannen. Am jetzigen Aldi-Standort werden ebenfalls neue Wohnungen entstehen - und abermals gilt, dass sich noch nichts Genaues sagen lässt: „Wir sind mit einem Projektanbieter im Gespräch, der wiederum Investoren an der Hand hat.“ Bis dort dann die ersten neuen Bewohner einziehen, wird also das Jahr 2021 längst der Geschichte angehören.

Sperrung bis Mitte Oktober

Eines aber - was die Öffentlichkeit derzeit ebenfalls stark bewegt - müsste sich bereits früher erledigen lassen: die halbseitige Sperrung der Dettinger Straße wegen der Baustelleneinrichtung. Dort werden gerade die Infrastrukturanschlüsse gelegt. Aktuell gilt diese Sperrung bis Mitte Oktober. Ob sie in zwei Monaten weiter verlängert werden muss, lässt sich bis jetzt noch nicht abschätzen.

Bürgermeister Riemer spricht von insgesamt vier Baustellen in der Stadt, die für Fahrbahnsperrungen sorgen. Das scheint einer der Preise zu sein, den die Allgemeinheit für den Kampf gegen die Wohnungsnot zu zahlen hat. Betroffen sind beileibe nicht nur die Autofahrer. Günter Riemer: „Die Baustelle auf dem Primus-Gelände war anfangs auch für die Radfahrer sehr problematisch. Das hat sich inzwischen aber gebessert.“