Die Sonne scheint, das Fahrrad lockt. Gerade bei gutem Wetter ist das Rad eine beliebte Alternative. Die Euphorie ist jedoch schnell getrübt, wenn der frisch geschmierte Drahtesel plötzlich fehlt. Den alten Freund mal eben vor dem Supermarkt abgestellt – und schon ist es passiert. Ist das Fahrrad nicht gut
wenn es nicht verwendet wird.
gesichert, haben es Diebe leicht, unbemerkt und vor allem schnell zu verschwinden.
Mit verschiedenen Schlossmodellen, Systemen und Infobroschüren klärt die Polizei des Polizeipräsidiums Reutlingen am Freibad in Kirchheim über drohende Gefahren und geeignete Sicherheitsmaßnahmen auf. Für das passende Schloss dürfen gerne fünf bis zehn Prozent des Neupreises des Rades in die Hand genommen werden, wobei hier nicht unbedingt „umso teurer desto besser“ gelten muss, erklärt Gerd Hartmann von der Kriminalprävention Reutlingen. Entscheidend sei die Sicherheitsstufe: Hier habe jede Marke ihre eigene Einordnung, daher sei es wichtig auf die VDS-Zertifizierung zu achten. Von Faltschloss über Kettenschloss bis Bügelschloss ist alles möglich. Sicher können sie alle sein, bei der Wahl ginge es alleine ums Handling. „Das beste Schloss hilft nichts, wenn es nicht verwendet wird“, erklärt Nadine Dörfer von der Kriminalprävention des Polizeipräsidiums Reutlingen.
Das Faltschloss kann besonders platzsparend am Fahrrad angebracht werden. Voraussetzung sei eine am Rahmen verschraubte Halterung, in die das Schloss nur noch eingeklickt werde, erklärt Gerd Hartmann. Der Vorteil des Kettenschlosses sei hingegen darin zu sehen, dass es sich gut bewegen und daher flexibel anbringen lässt. Das Bügelschloss kann einfach auf und zu gemacht werden und liege daher dem einen oder andern wahrscheinlich gut in der Hand. Sofern es für dieses keine Halterung am Rad gibt, sei es jedoch unpraktisch zu transportieren.
Es komme nicht nur auf das Schloss an: Der Gegenstand, an dem das Fahrrad befestigt wird, müsse auf jeden Fall fest verankert sein, sagt Nadine Dörfer. Sei das Schloss nur um den Hinterreifen gewickelt, könne das Rad – ganz unauffällig – weggetragen werden.
Und auch wenn das heilige Blechle 2.0 keinen Kratzer abbekommen soll, ist es sicherer, es an belebten Orten abzustellen, als dort, wo keiner ist. Hier am Freibad sei das sehr gut gelöst. Die Menschen im Kartenhäuschen haben freie Sicht auf die abgestellten Fahrräder, erklärt Gerd Hartmann. Aber auch bei einem Friedhofsbesuch, wo generell nur wenige Menschen sind, gilt: Das Fahrrad solle ganz vorne am Eingang abstellt werden und nicht abseits.
Ist es erstmal passiert, gibt es trotzdem die Möglichkeit, das Rad zurückzubekommen. Wichtig: Die Rahmennummer, den Hersteller, den Typ, eventuelle Besonderheiten und Fotos des Fahrrads der Polizei zukommen lassen – so kann das Fahrrad identifiziert werden. In einem Fahrradpass können die Daten gesammelt und im Falle eines Diebstahls bei der Polizei abgeben werden.
Auch technisch habe sich einiges getan, erzählt Nadine Dörfer. Ist das Fahrrad mit einem GPS-Sender versehen, kann es geortet werden, aber ganz wichtig: Niemals alleine zu den Dieben gehen, sondern immer die Polizei rufen. Nicht nur GPS-Sender, sondern auch Alarmanlagen können das Rad vor Langfingern bewahren. Macht sich jemand am Schloss zu schaffen, geht sie lautstark los – zeitgleich bekommt der Inhaber eine Nachricht. Zum Schluss gilt: Jeden Diebstahl anzeigen.