Kirchheim
Noch bis Samstag Schnäppchen jagen

Rabatte Viele Geschäfte in Kirchheim halten an der Tradition des Winterschlussverkaufs fest – auch, um ihre Lager leer zu bekommen. Mit der diesjährigen Aktion sind die meisten Händler zufrieden. Von Heike Siegemund

Noch bis Samstag locken Kirchheimer Händlerinnen und Händler mit Rabatten und Aktionen: Obwohl es schon seit 20 Jahren keine offiziellen Schlussverkäufe mehr gibt, halten die meisten Geschäfte des City Rings an der Tradition fest und setzen auch heuer auf einen freiwilligen Winterschlussverkauf (WSV). Seit gut zwei Wochen können Schnäppchenjägerinnen und -jäger in den beteiligten Geschäften stöbern und reduzierte Teil ergattern. 

„Der Winterschlussverkauf spült Leute in die Geschäfte“, freut sich Karl-Michael Bantlin, erster Vorsitzender des City Rings und Inhaber des Modehauses Bantlin. Der diesjährige Schlussverkauf sei am 18. Januar wegen sehr ungemütlichen Wetters zwar deutlich schlechter gestartet als im Vorjahr. Aber die darauffolgenden Tage hätten dies wieder wett gemacht, sodass Bantlins Fazit lautet: „Insgesamt bin ich nicht unzufrieden. Für die Situation und unsicheren Zeiten, die wir gerade haben, läuft es okay“. 

Der WSV sei für die Kundinnen und Kunden attraktiv. Aber er sei auch für die Geschäfte wichtig, die Platz in ihren Lagern für neue Ware brauchen, erklärt Bantlin, weshalb der City Ring die Aktion weiterhin veranstaltet. Gerade im Textilbereich sei es wichtig, „Teile, die der Mode unterworfen sind, loszuwerden“. Hier warten „riesige Schnäppchen“, wie Bantlin betont. In seinem Modehaus gebe es derzeit stets wechselnde Aktionen und „jeden Tag eine neue Situation“. Deshalb lohne es sich, auch öfters reinzuschauen. 

Bantlin lobt, dass die Kirchheimer Geschäfte gemeinsam vorgehen und im zweiwöchigen Aktionszeitraum Rabatte anbieten. „Das erhöht die Frequenz in der Stadt.“ Dies bestätigt Ralf Gerber, Inhaber von Fischer-Moden: „Wenn man gemeinschaftlich über Firmengrenzen hinweg auftritt, wissen die Kunden: Jetzt lohnt es sich besonders, nach Kirchheim zu kommen.“ Es sei toll, dass die Kirchheimer Geschäfte den Schlussverkauf gemeinsam hochhalten und damit ein wichtiges Signal setzen. 

Generell sei der Erfolg des WSV stets vom Wetter abhängig, sagt Gerber. Der Januar sei überwiegend schön gewesen, was „nicht ganz so zuträglich war“. Denn manche Menschen hätten dann eher an Frühjahrskleidung gedacht. Trotzdem betont auch er: „Es läuft insgesamt absolut okay und die Aktion hilft uns, Platz für die Frühjahrs- und Sommerware zu schaffen.“ 

Das sieht Sabine Wekerle, zweite Vorsitzende des City Rings und Inhaberin des Modehauses Le Chic, genauso: Zwar habe der WSV nicht mehr den Stellenwert wie früher. „Trotzdem ist der Kirchheimer Winterschlussverkauf für uns immer noch ein ganz wichtiger Termin, um die restliche Winterware zu verkaufen“. Ein großer Vorteil des Kirchheimer WSV sei, dass die Kundinnen und Kunden in einem bestimmten Zeitraum nochmals kräftig reduzierte Ware in vielen City-Ring-Geschäften erhalten. Im „Le Chic“ sei der Schlussverkauf heuer „ein voller Erfolg, weil wir nochmals extrem stark reduzieren“, sagt Wekerle. „Viele unserer Kundinnen wissen, dass sie vor allem auch in der letzten Woche noch modische Highlights zu absoluten Schnäppchenpreise bekommen können.“

Eher schleppend läuft indes der WSV bei Schuh-Sigel, wie Petra Sigel auf Nachfrage erklärt. „Das ist aber dem Wetter geschuldet. Wenn es richtig winterlich wäre, würden die Leute zugreifen.“ Stattdessen haben es viele schon auf Frühjahrschuhe abgesehen, die ebenfalls bereits im Regal stehen. Auf Winterschuhe gibt es bei Schuh-Sigel aktuell zwischen 20 und 50 Prozent Rabatt, wie Sigel informiert. Für sie ist es keine Frage, sich an der Aktion des City Rings zu beteiligen: „Der WSV bedeutet auch für die Kunden eine Verlässlichkeit, dass sie in einem bestimmten Zeitraum reduzierte Ware bekommen.“ 

Einen richtigen Winter hätte sich auch Philip Renken von Intersport Räpple gewünscht: „Wir haben keinen Winter – entsprechend müssen wir mit den Preisen runtergehen“. Das sei natürlich attraktiv für die Kundinnen und Kunden und lohne sich richtig für diejenigen, die noch in den Skiurlaub in die Berge fahren. So gebe es auf Ski, Helme, Brillen, Bekleidung, aber auch auf Schneeschuhe großzügige Rabatte.

Generell „kaufen die Leute extrem nah am Bedarf“, hat Renken beobachtet. Sprich: Als im Dezember an drei Tagen auf der Alb Schnee lag, strömten die Menschen regelrecht zu Intersport Räpple. „Sie kauften Handschuhe, Mützen, Schals, Sportunterwäsche und Ski“, berichtet Renken. Insgesamt ist er einigermaßen zufrieden, was den diesjährigen WSV anbelangt. Trotzdem: „Wir hätten uns schon noch mehr gewünscht - aber das Ganze steht und fällt halt mit dem Wetter.“