Keine langen Schlangen gab es gestern beim Impftermin, den die Malteser und die Stadt Kirchheim in der Stadthalle gemeinsam organisiert hatten. Aus den Erfahrungen der Vorwoche – vom ersten derartigen Termin im Landkreis – hatten die Veranstalter die richtigen Lehren gezogen: Es gab Nummern, wie es das Rote Kreuz bereits am Samstag auf dem Schlossplatz mit großem Erfolg vorgemacht hatte.
Bis zum Eingang in die Stadthalle gab es gestern also keine Menschenseele zu sehen, von zwei Security-Leuten im glasüberdachten Gang abgesehen. Sie waren vor allem dafür zuständig, die Nummernzettel zu vergeben. Innen herrschte gerade so viel, oder auch so wenig, Andrang, dass einerseits ohne Leerlauf geimpft werden konnte und dass andererseits niemand wirklich lange hätte warten müssen. Die Wartezeit, die es natürlich trotzdem gab zwischen Nummernziehen und Impfen, konnten sich die Leute vertreiben, indem sie noch einen Kaffee trinken oder einkaufen gingen.
Absichtlich ohne Terminvergabe
Es ging also so entspannt zu wie bei einer Impfung mit vorheriger exakter Terminabsprache. Letzteres aber ist in diesem Fall bewusst nicht vorgesehen, wie Brigitte Hartmann-Theel, die Leiterin der Abteilung Soziales bei der Stadt Kirchheim, im Foyer der Stadthalle berichtete: „Viele Menschen, die sich hier impfen lassen, bedanken sich dafür, dass es keine Terminvergabe im Internet gibt. Sie sagen, dass sie sich mit dem Computer nicht so gut auskennen und deswegen gerne einen Termin wahrnehmen, bei dem man sich nicht vorher anmelden muss.“
Ein weiterer Unterschied: Bei einer Online-Anmeldung werden oft bereits der Anamnesebogen, die Einwilligungserklärung und das Aufklärungsmerkblatt zu Hause ausgedruckt und vollständig ausgefüllt zum Termin mitgebracht. Das ist gut und sinnvoll, weil es vor Ort dazu beiträgt, Zeit einzusparen. Es ist aber nicht jedermanns Sache: „Hier in der Stadthalle nehmen viele gerne die Hilfe beim Ausfüllen der Formulare in Anspruch“, erzählt Brigitte Hartmann-Theel.
Die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Maltesern läuft hervorragend, wie Dr. Florian Bopp betont: „Durch die Unterstützung der Stadt lässt sich das besser organisieren. Es gibt viel weniger Druck, als wenn man mit dem Impfbus unterwegs ist.“ Trotzdem sucht er bei diesen Terminen, die die Malteser im Landkreis an sieben Tagen in der Woche in allen Großen Kreisstädten anbieten, weiter nach Verbesserungsmöglichkeiten. Manchmal geht das schnell und pragmatisch: So zeigte sich gestern gleich zu Anfang, dass es nicht genügend Platz gab, um die Formulare ausfüllen zu können. Also wurden rasch noch weitere Tische aufgebaut. Das Foyer ist dafür groß genug.
Auch sonst lief alles reibungslos ab. Schon um 10 Uhr warteten manche Impfwillige darauf, eine Nummer ziehen zu dürfen. Als es losging, waren gleich 200 Nummern auf einmal weg. Bis zu 360 Impfungen waren möglich, weil sechs Stunden lang geimpft wurde und weil erfahrungsgemäß etwa 60 Dosen pro Stunde verabreicht werden können.
Für den nächsten Termin am Dienstag, 7. Dezember, braucht es ein Ausweichquartier: In der Sporthalle Lehenäcker in Jesingen wird ab 12.30 Uhr geimpft.