Kirchheim
Open-Air-Kino: Im 20. Jahr fast immer ausverkauft

Sommernachtskino Reimund Fischer zieht eine positive Zwischenbilanz zur Halbzeit. Selbst schlechtere Tage liegen noch über dem langjährigen Schnitt. Von Andreas Volz

Von seiner Jubiläumssaison ist Sommernachtskino-Betreiber Reimund Fischer regelrecht begeistert: „Mich freut es unwahrscheinlich, dass wir auch im 20. Jahr hintereinander hier auf dem Kirchheimer Martinskirchplatz unsere Filme zeigen
 

Wir freuen uns schon auf unser 21. Jahr hier auf dem Martinskirchplatz.
Reimund Fischer
blickt voraus auf den Sommer 2023

können“, sagt er in seiner persönlichen „Halbzeitanalyse“. Gerade nach den zurückliegenden beiden Jahren mit corona-bedingten Einschränkungen findet er es „toll und auch beeindruckend, wie die Gäste uns die Treue halten“.

Bis auf einige wenige Ausnahmen war der Martinskirchplatz im August 2022 fast immer ausverkauft. Selbst bei einem Film wie „À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen am vergangenen Sonntag wäre es Jammern auf hohem Niveau, würde Reimund Fischer sagen, dass er nicht so gut lief: „Da hatten wir 700 Besucher. Für diesen Sommer ist das ziemlich wenig. Aber unser langjähriger Zuschauerschnitt liegt bei 600 bis 650.“ So gesehen sei eben auch „À la Carte“ überdurchschnittlich gut besucht gewesen.

Trotz allem rechnet Reimund Fischer nicht unbedingt mit einem neuen Rekord, der bei knapp 18 000 Zuschauern erreicht wäre. „Das liegt daran, dass ich nicht mehr ganz so eng stuhle wie früher. Normalerweise ist jetzt bei 950 Gästen Schluss.“ Gemessen an den vergangenen beiden „Corona-Saisonen“, sind aber auch 950 Besucher sensationell viel.

In diesem Zusammenhang betont der Kinobetreiber noch einmal, was er Abend für Abend seinen Gästen erklären muss: Vorverkaufs- und Gutscheinkarten sind vor dem Eingang erst einmal in eine traditionelle Kinokarte von der Abrissrolle einzutauschen, das ist eine Vorgabe der Filmverleih-Branche. Andererseits kommen nie hundert Prozent aller Plätze in den Vorverkauf. Grund sind die bereits genannten Gutscheinkarten, die auch die Kino-Sponsoren nutzen, für Einladungen. „Diese Karten sollten bis 20.30 Uhr eingetauscht sein. Bei ausverkauften Filmen gibt es deswegen ab halb neun noch Restkarten an der Abendkasse.“ Wenn ein Film im Vorfeld nicht ausverkauft ist, gibt es die Restkarten bereits ab 19 Uhr.

Was die ausverkauften Filme betrifft, hat sich die Vorauswahl bestätigt: „Alles, was wir mehrfach zeigen, wird gut gebucht.“ Das gilt für „Top Gun 2“ ebenso wie für „Monsieur Claude“ oder das „Gugelhupfgeschwader“. „Top Gun“ ist so begehrt, dass der Film sogar ein drittes Mal läuft: Für Donnerstag, 25. August, stand eigentlich „Warten auf Bojangles“ auf dem Programm: „Das ist ein sehr schöner Film, der aber vielleicht noch zu neu und zu unbekannt ist. Da gab es leider kaum Bewegungen beim Vorverkauf, sodass wir den Film austauschen mussten.“ 

Bislang ein Sommer nach Maß

Der bestbesuchte Film überhaupt in dieser Saison war „Minions“ am Samstag: „Da war richtig viel los, wir hatten eine große Popcorn-Schlacht. Da gab es viel aufzuräumen hinterher.“ Reimund Fischer sieht allerlei Gründe für den aktuellen Zuschauerzuspruch: Unter anderem seien wohl viele Leute wegen der Krisenlage zuhause geblieben, statt fortzufahren. Ein anderer Vorteil für ihn: „Wir haben einen Sommer, wie man ihn sich vorstellt.“ Auch von den Aussichten lässt er sich nicht abschrecken: „Bei ,Top Gun’ am Freitag könnte es schwierig werden. Ich hoffe aber, dass uns der Regen da höchstens am Rande streift.“ Für die Abschlusswoche dagegen zeigt ihm sein Wetterradar wieder die besten Aussichten an.

Schöne Aussichten bietet er auch selbst: Am 28. August gibt es um 10.30 Uhr den ökumenischen Gottesdienst zum Film und im Anschluss ein Weißwurstessen zur Feier des 20. Sommernachtskinos in Kirchheim. Eingeladen sind Sponsoren und Partner – sowie alle, die eine Vorverkaufskarte für den Abendfilm zeigen können.