Kirchheim. In Kirchheims Innenstadt fallen in absehbarer Zeit Parkplätze weg: Wenn das neue Verwaltungsgebäude Marktstraße 1 + 3 gebaut wird, gibt es keine Möglichkeit mehr, in der Widerholtstraße zu parken – also zwischen Marktstraße und Rollschuhplatz. Nicht nur während der Bauzeit fallen dort die öffentlichen Parkplätze weg, sondern auch danach. Die Freien Wähler haben deshalb beantragt, auf dem nördlichen Alleenring wieder Parkplätze einzurichten, wie das bereits während der verschiedenen Sanierungsphasen der Tiefgarage am Schweinemarkt der Fall war. Der Radweg auf der Innenstadtseite war zum öffentlichen Parkplatz erklärt worden. Weil Menschen auch weiterhin mit dem Auto in die Stadt kommen, und weil sie dort auch im Zentrum parken wollen, sei es wichtig, Ersatz für die wegfallenden Parkplätze zu finden. So hatten die Freien Wähler argumentiert.
Ein Parkhaus am Finanzamt?
Im Ausschuss für Infrastruktur, Wohnen und Umwelt hatten sie mit ihrem Ansinnen allerdings keinen Erfolg: Mit knapper Mehrheit hatten die Ausschussmitglieder entschieden, den Antrag abzulehnen. Wesentliche Argumente waren die städtischen Tiefgaragen, die Parkplätze anbieten, aber selten voll ausgelastet sind. Eine andere Idee ist die, mit dem Land Kontakt aufzunehmen. Es geht darum, auf dem Parkplatz des Finanzamts ein Parkhaus zu erstellen, um diese Stelle der Innenstadt für Autofahrer besser anzubinden. Auch die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer spielte eine Rolle in der Ausschuss-Debatte.
Stadtrat Hans-Peter Birkenmaier, der den Antrag der Freien Wähler auch im Gemeinderat einbrachte, ging auf alle Argumente ein: „Der Gehweg wird gar nicht benutzt, und der Radweg kaum“, stellte er fest Wenn dort die geplante Temporeduzierung auf 30 Kilometer pro Stunde umgesetzt werde, brauche es auch keinen eigenen Radweg mehr: „Dann kann der Radverkehr an dieser Stelle auf der Straße mitfließen.“
Während der Bauphase sei es wichtig, dass auch die Handwerker genügend Parkplätze in der Nähe der Baustelle finden. Dafür ist die Alleenstraße sicher besser geeignet als die Marktstraße. Wenn denn eines Tages ein Parkhaus zwischen Alleenstraße und Finanzamt zur Verfügung stünde, wäre es kein großes Problem, die Parkplätze auf dem bisherigen Radweg wieder abzuschaffen.
Diese Argumente überzeugten eine knappe Mehrheit: Mit 18 zu 17 hat der Gemeinderat schließlich beschlossen, dass die Stadtverwaltung mit der Planung für die Parkplätze an der Alleenstraße beginnen soll. Andreas Volz