Event
Partystimmung bei der Kirchheimer Musiknacht: Live-Musik trifft auf Pokaljubel

Besser geht’s kaum: Gutes Wetter bis zum späten Abend, Musikauswahl, Stimmung, der Sieg des VfB beim DFB-Pokalfinale – bei der 26. Kirchheimer Musiknacht war alles vom Allerfeinsten.

"Volles Haus" herrschte zu späterer Stunde vor den Bühnen. Foto: Markus Brändli

Je nachdem, von welcher Seite aus man sich hineinstürzt – man befindet sich gleich mittendrin im Soundparadies. Zum Beispiel bei und mit „The Jitterbug Bites“, die mit ihren energiegeladenen Swinging Forties und Fifties Muskeln und Knochen in Kürze in Bewegung bringen – mit Piano, Bass, Schlagzeug und einer bemerkenswerten Bläsersektion aus je zwei Saxophonen und Posaunen. Sie gehören zu den rund 60 Bands und DJs, die bei der Musiknacht in Kirchheim für Stimmung in den Gassen und auf den Plätzen der Altstadt gesorgt haben.

Fußball ist mit von der Partie

Stimmung, Musikauswahl und das ganz besondere Altstadtflair – damit besticht auch die 26. Auflage des Events. Und trotzdem ist es eine besondere Musiknacht. Denn an diesem Abend erhält neben der Musik auch der Fußball eine Bühne.

Nicht zu übersehen sind zudem die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. „Es gibt elf Eingänge, an denen stichprobenartig mit Metalldetektoren kontrolliert wird“, gibt eine Beamtin Auskunft. Die Security ist ebenso präsent wie die Eingangssperren, Lastwagen der Firma Feess. Doch an dem Abend ist in der Teckstadt alles entspannt, selbst als es immer voller wird: bleiben Gedrängel und Geschubse aus.

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Von Indie-Pop über Christina Aguilera bis zu Peter Gabriel

Aus der Ferne erklingt ein kraftvolles Stück von „The Last Bash“ aus dem Genre „Indie-Pop“ – für die Freundinnen Petra und Sabine dann doch zu schwermütig. Plötzlich ertönt eine Stimme, die am Marktplatz aufhorchen lässt. Steffi Bär, alias „Miss Foxy“ traut sich an Größen wie Alannah Myles und Christina Aguilera, überzeugt gleichermaßen mit „Black Velvet“ und „Fighter“: vier Vollblutmusikerinnen, die buchstäblich wie ein Vorschlaghammer durchschlagen. Apropos: Auch der kommt vor. „Free Bears“ performen Peter Gabriels  „Sledgehammer“. „Das ist eine Welt für sich“, zeigt sich Carmen Dolores aus Hattenhofen vom Spektrum der Musik und von den zahlreichen Besuchern jeglicher Altersklasse rundum begeistert.

Sara und Philipp aus Holzmaden feiern unweit des Trios „Orangefuel“ im Forstamt-Garten ihre Hochzeit, inklusive Live-Musik und Public Viewing. Foto: Sabine Ackermann

Pokalfinale und eine Hochzeit

„1:0, Stuttgart gewinnt in der letzten Minute“, tippt Linus im Vorfeld des DFB-Pokalfinales. Stunden später ist der 20-jährige Verteidiger vom TSV Jesingen schlauer. Stuttgart schlägt Bielefeld mit 4:2, ein Sieg, den die VfB-Fans gefühlt an jeder Ecke auf TV-Großbildschirmen verfolgen und feiern können. Auch Sara und Philipp aus Holzmaden, 27 und 30 Jahre alt, sind im Glück. Vor elf Jahren haben sie sich kennengelernt, nun feiern sie unweit des Trios „Orangefuel“ im Forstamt-Garten ihre Hochzeit, inklusive Live-Musik und Public Viewing.

Partystimmung bei Miss Foxy auf dem Marktplatz. Foto: Markus Brändli

Zweitgrößte Musiknacht Deutschlands

„Grenzenlose Freiheit, verborgen bleiben Ängste und Sorgen“: Auch nach 51 Jahren ist Reinhard Meys „Über den Wolken“ aktueller denn je, wie davor Totos „Africa“ wunderbar gesungen von der akustischen Formation „Zwei zu dritt!“, die in Kirchheim ihre Lieblingssongs ausnahmsweise mal zu viert zelebrieren. Ihre Premiere bei der Musiknacht feiert die siebenköpfige Italo-Live-Band „Pumos“ aus Esslingen, die sich „ohne technischen Schnickschnack“ vor über vierzig Jahren gegründet hat.

Fazit: Nicht umsonst wird die Kirchheimer Musiknacht mit 59 Bands und DJs an 39  Locations im Radio als „zweitgrößte Deutschlands“ gefeiert. Die Organisation ist ein Kraftakt für die Macher Christian Eckhardt, Hannes Hergenröder und François Saorine, den sie mit Unterstützung der unzähligen Helfer aus DRK, Polizei und Security ein weiteres Mal mit Bravour gemeistert haben.

Fan-Jubel vorm Storms. Foto: Jörg Bächle
Calo Rapallo Foto: Markus Brändli
Orangefuel haben auf dem Schlossplatz gespielt. Foto: Markus Brändli