Kornhaus
Passanten können seltene Einblicke erhaschen

Die Entkernung des Gebäudes in der Kirchheimer Innenstadt legt den historischen Rohbau frei.

So sieht das Kornhaus aktuell von innen aus. Foto: pr

Wer in diesen Tagen am Kornhaus vorbeikommt, erlebt eine besondere Momentaufnahme: Weil das denkmalgeschützte Gebäude derzeit entkernt wird, kommt der ursprüngliche Rohbau zum Vorschein. Decken und Einbauten sind bereits entfernt, weite Räume im Inneren eröffnen neue Perspektiven auf das fast 500 Jahre alte Lagerhaus.

Der Blick in Räume, die jahrzehntelang verborgen waren, wird nicht von Dauer sein. „Dieser Zustand ist nur für kurze Zeit zu sehen – und zeigt, was denkmalgerechtes Bauen leisten kann“, betont die Stadtverwaltung.

Besonders ins Auge fallen aktuell die Stützvorrichtungen an den Fenstern. Sie dienen dem Schutz der historischen Bruchsteinfassade und des Mauerwerks, während die Bauarbeiten im Inneren fortschreiten.

Sanierung Rücksichtnahme auf die historische Substanz

Die Sanierung des Kornhauses erfolgt in mehreren Etappen und unter besonderer Rücksichtnahme auf die historische Substanz. Ziel ist es, den ursprünglichen Raum­eindruck wiederherzustellen – offen, hell und mit klaren Sichtachsen. Die Sanierung erfolgt unter strenger Beachtung des Denkmalschutzes und Etage für Etage – rund 20 Wochen pro Geschoss, für das Dachgeschoss etwa 40 Wochen. Der Großteil der Maßnahmen findet im Inneren statt – weshalb von außen davon zunächst wenig zu sehen ist.

Nach dem Sommernachtskino 2025, das wie geplant noch einmal auf dem Martinskirchplatz stattfindet, wird der Umbau auch nach außen sichtbar. Es werden ein Kran und Gerüst aufgestellt. Beides bleibt bis 2027 auf dem Platz. Der Kran muss mit seinem Schwenkradius auch über die Martinskirche reichen.

Parallel zur Sanierung des Gebäudes wird das Städtische Museum im Kornhaus geplant. Ziel ist es, 2028 eine moderne Ausstellung zur Geschichte und Bedeutung der Stadt Kirchheim und auch des Gebäudes zu zeigen. pm