Region. Der Großteil der Pfarrer im evangelischen Kirchenbezirk Esslingen drängt darauf, die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare im Gottesdienst verbindlich zu regeln. 28 von 36 und damit fast 80 Prozent der Theologen drücken in einer Stellungnahme an den Oberkirchenrat ihr Bedauern darüber aus, dass die nötige Zweidrittelmehrheit, die eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in einem Gottesdienst ermöglichen würde, in der Landessynode trotz des Einsatzes des Oberkirchenrats nicht zustande gekommen ist. Zwei Stimmen fehlten.
„Mit dieser Entscheidung ist die theologische und gesellschaftliche Herausforderung nicht gelöst. Sie muss uns auf allen Ebenen der Landeskirche weiter beschäftigen“, heißt es in der Stellungnahme. Die Reaktionen von Betroffene würden zeigen, wie tief gleichgeschlechtliche Paare von dieser Entscheidung enttäuscht und verletzt sind.
Die derzeitige Regelung lasse Gemeinden und Pfarrern keinen Raum für ihre Gewissensentscheidung, schreiben sie. Deshalb müsse eine kirchliche Amtshandlung zur Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren auf der Basis des Entwurfs des Oberkirchenrats entwickelt werden, der in der Synode vorgelegt wurde. Dieser Entwurf war ein Kompromissvorschlag. Er sollte es den Kirchengemeinden ermöglichen, einen Gottesdienst anlässlich der bürgerlichen Hochzeit zweier Menschen gleichen Geschlechts einzuführen. Der Kompromiss hatte vorgesehen, es den Gemeinden freizustellen, ob bei ihnen eine öffentliche Segnung im Rahmen eines Gottesdienstes möglich ist oder nicht. Auch die große Mehrheit der Dekane in der Landeskirche hatte sich für diesen Vorschlag ausgesprochen. Deren nahezu gleichlautende Resolution wollen die Pfarrer des Kirchenbezirks Esslingen mit ihrer Stellungnahme unterstützen. pm