Kirchheim. Das Team um den Einrichtungsleiter des Henriettenstifts Kirchheim, Marcel Koch, geht bei der Ausbildung immer wieder neue Wege – dieses Jahr haben sechs Auszubildende an zwei Tagen die Verantwortung für einen kompletten Wohnbereich mit 24 Bewohnenden übernommen. Die Idee für dieses Projekt kam von Pflegefachkraft Cornelia Kühner, die im Bereich Fachliche Entwicklung im Henriettenstift der Zieglerschen arbeitet.
Kühner hatte als Auszubildende in einem Krankenhaus selbst einmal mit ihren Mitschülern die Station übernommen und diese Erfahrung als „absolut hilfreich“ empfunden.
Und dann war es so weit, zwei Tage wurden gefunden, an denen genug Auszubildende im Haus waren, um das Projekt zu starten. Dass der Teufel im Detail steckt, merkte eine der Auszubildenden aus dem zweiten Lehrjahr, als sie eine „Arztinfo“ machen musste. Wo findet sich die Telefonnummer des Arztes, welche Details müssen mitgeteilt werden, und wo wird der Anruf anschließend dokumentiert, damit die Kollegen der nächsten Schicht gut übernehmen können? „Nach den ersten Anlaufschwierigkeiten hat sie es dann wunderbar umgesetzt. Das war wichtig, denn der Rückruf des Arztes kam tatsächlich erst am Nachmittag, als die Azubis der nächsten Schicht übernommen hatten“, schildert Kühner.
Für sie und die anderen Fachkräfte war die Herausforderung, nur zu beobachten und möglichst nicht einzugreifen, denn es war ausgemacht, dass die Schüler bei Fragen von selbst kommen müssen. „Das hat sehr gut geklappt“, zieht die Praxisanleiterin Bilanz. „Insgesamt hat das Projekt den Auszubildenden gezeigt, wo sie stehen und an was sie noch arbeiten müssen. Und uns hat es gezeigt, wo wir noch mal einen Schwerpunkt bei der Anleitung setzen müssen. Wir werden das Projekt auf jeden Fall wiederholen, sobald der Dienstplan es wieder zulässt“, ist sich Kühner sicher. pm