Finanzen
Pläne für ein Kirchheimer Hallenbad sorgen für Gesprächsstoff

Der Bau eines Hallenbads in Kirchheim würde immense Kosten verursachen, weshalb die Pläne der Stadtverwaltung zu Kontroversen führen. Das zeigen auch zahlreiche Kommentare auf Instagram.

Die Meinungen zum Bau eins Hallenbads in Kirchheim gehen weit auseinander. Befürworter des Baus führen unter anderem das Argument an, dass dort Schwimmkurse stattfinden können. Foto: stock.adobe.com

Mit der Frage, ob Kirchheim ein eigenes Hallenbad bekommt, setzt sich derzeit der Gemeinderat auseinander. Dabei scheint nun zumindest ein Aspekt geklärt zu sein: Sollte es zum Neubau eines Hallenbads in direkter Nähe zum Freibad kommen, würde es sich um ein Bad mit vier Becken handeln – einem Schwimmerbecken, einem Lehrschwimmbecken, einem Sprungbecken und einem Becken für Familien mit kleinen Kindern. Die Frage der Finanzierung bleibt hingegen offen und sorgt für Gesprächsstoff.

Ideen zur Finanzierung

Die Stadt Kirchheim müsste das Hallenbad jedes Jahr mit 2,1 Millionen Euro bezuschussen, um den Betrieb gewährleisten zu können. Außerdem entstünden Baukosten, die sich nach derzeitigem Kenntnisstand auf 36 Millionen Euro belaufen werden. Die ersten Ideen, die die Stadtverwaltung zur Finanzierung entwickelt hat, stießen beim Gemeinderat auf wenig Zustimmung. Die Rede war von einer Erhöhung der Hebesätze für die Grund- und für die Gewerbesteuer. Ebenso wurden Erhöhungen der Wassergebühren für jeden Haushalt, der Eintrittspreise für das Freibad oder auch der Parkgebühren in den Raum gestellt.

Vorschläge zur Finanzierung sorgen für Unmut

Diese Vorschläge sorgen auch bei den Kirchheimerinnen und Kirchheimer für Aufregung und für gespaltene Lager – das zeigen auch die Kommentare unter den Beiträgen, die der Teckbote auf seinem Instagram-Account veröffentlicht hat. So schreibt eine Nutzerin: „Ich brauche kein Hallenbad.“ Sie selbst sei als Kind nur etwa zweimal im alten Kirchheimer Hallenbad gewesen. „Mein Junior kann auch woanders schwimmen lernen“, schreibt sie weiter. In der Umgebung gebe es schließlich genügend Alternativen. Mit einem Bruchteil der möglichen Investition sollte lieber etwas für die Kinder- und Jugendförderung getan werden. 

Eine andere Person hält dagegen: „Die Fahrt nach Nürtingen und zurück mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein Zeit- und Geldfaktor.“ Außerdem sei das Bad für ältere Kinder und Jugendliche eine gute Möglichkeit, ihre Freizeit mit Freunden sinnvoll zu verbringen. Auch eine weitere Nutzerin hält ein Hallenbad für wichtig, um etwa Schwimmkurse und Schulschwimmen anbieten zu können.

Wunsch nach Bürgerbefragung

Auch der Vorschlag nach einer Bürgerbefragung kommt auf: „Könnte man nicht auch mal direkt die Kirchheimer Bürger befragen, ob sie das Hallenbad mit allen Konsequenzen überhaupt wollen?“ Ferner rät der der Verfasser des Kommentars: „Wenn die Finanzierung dermaßen schwierig ist, dann wäre es ein starkes Signal eines Gemeinderats, das Ganze abzublasen, um Kirchheim auch zukünftig finanziell handlungsfähig zu halten.“

„Hallen- und Freibäder sind leider immer ein Minusgeschäft.“ Trotzdem müsse eine moderne Stadt ihren Bürgerinnen und Bürgern eine gewisse Infrastruktur bieten, heißt es in einem weiteren Kommentar. Die ironische Antwort eines weiteren Nutzers folgt: Ihm würden auch viele tolle Dinge einfallen, die Spaß machen und kein Minus in Millionenhöhe nach sich ziehen. „Ganz genau“, lautet eine Antwort. Die Begründung, dass eine Stadt ein Bad haben müsste, sei zu dünn, führt er aus. Nur weil es derzeit vielen Gemeinden nicht gelinge, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen, sei es nicht in Ordnung, wenn sich Kirchheim daran orientiere. „Verschulden ist ja derzeit ein Megatrend“, kritisiert der Verfasser des Kommentars.