Kirchheim
Polit-Prominenz war vom „Team Kirchheim“ begeistert

Symbol Die Deutsche Botschafterin Anke Konrad setzt ein Zeichen für deutsch-serbische Städtepartnerschaften.

Kirchheim. Noch sind Partnerschaften zwischen deutschen und serbischen Städten eine Rarität – es gibt gerade mal fünf im ganzen Land, und immer wieder muss sich die Stadt Kirchheim und der Förderverein Kirchheim-Petrovac, der diese Partnerschaft trägt, fragen lassen: „wieso Serbien?“.

Die Städtepartnerschaft hat eine lange Vorgeschichte; sie geht zurück auf die donauschwäbische Geschichte des Ortes Maglić (Teilort von Bački Petrovac), der früher einmal Bulkes hieß.

Kirchheim war seit 1966 die Patenstadt der Bulkeser, die 1945 aus ihrem Dorf vertrieben wurden. Erst 2005 kam es zwischen den ehemaligen und heutigen Bewohnern von Bulkes zur Annäherung, die 2017 mit einer offiziellen Städtepartnerschaft besiegelt wurde.

Eine Städtepartnerschaft, die zwar immer wieder durch schwierige politische Rahmenbedingungen belastet wird, aber inzwischen von eine großen Freundeskreis in Bulkes-Maglić getragen wird.

Nach einem offiziellen Empfang durch die Bürgermeisterin Jasna Sproh in Bački Petrovac erfolgte ein herzlicher Empfang der deutschen Botschafterin in Bulkes-Maglićdurch den Verein Kulturzentrum Bulkes-Maglić, vertreten durch die Vorsitzenden Radomir Zotović und Violeta Cvetković.

Begleitet wurde die Botschafterin von Kirchheims Oberbürgermeister Pascal Bader, der eigens für dieses Ereignis nach Maglić gekommen war und von der 1. Vorsitzenden des Fördervereins Kirchheim-Petrovac, Dr. Silvia Oberhauser. Bader, hatte im letzten Jahr die serbische Partnerstadt erstmals besucht. Er war tief beeindruckt von der Herzlichkeit der Menschen dort und wurde bereits wie ein langjähriger Freund empfangen.

Botschafterin Anke Konrad, mit der Geschichte der Donauschwaben natürlich bestens vertraut, honorierte, was hier in vielen Jahren beginnend bei ersten Annäherungen 2005 bis zu einer gelebten Städtepartnerschaft heute alles geleistet wurde, mit den Worten: „ich danke Ihnen für Ihr Engagement und Ihren Elan, die Sie in die Städtepartnerschaft stecken. Ich bin tief beeindruckt, was Sie, der Förderverein und die Stadt Kirchheim auf den Weg gebracht haben“.

Sie selbst wolle sich dafür einsetzen, dass deutsch-serbische Städtepartnerschaften alltäglicher würden, und betrachte Kirchheim mit Bački-Petrovac durchaus als Prototyp.

Nach dem Besuch des Frauenvereins Maglićund des alten deutschen Friedhofes ließ es sich die Botschafterin nicht nehmen, sich die ehemalige evangelische Kirche in Bulkes-Maglić auch von Innen anzusehen. Diese über 200 Jahre alte Kirche ist eine der letzten von 28 deutschen Kirchen in der Vojvodina. Bürger von Maglić arbeiten zusammen mit dem Förderverein Kirchheim-Petrovac intensiv daran, die schöne Kirche vor dem Verfall zu retten und zu einem multifunktionalen Kultur- und Begegnungszentrum zu machen. Die Außensanierung ist bereits abgeschlossen und wurde großzügig vom serbischen Staat unterstützt. Die Mittel für die Innensanierung versucht der Förderverein durch Spenden und Fördermittel aufzubringen - ein Vorhaben, das einen langen Atem erfordert.

Der Abend stand dann ganz unter dem Eindruck des Konzertes der Jugendkapelle aus Kirchheim, das große Begeisterung weckte und mit stehenden Ovationen belohnt wurde. Botschafterin Anke Konrad bedankte sich für dieses großartige Erlebnis und verabschiedete sich mit den Worten: „Ich freue mich auf das nächste Treffen mit dem „Team Kirchheim“ in Serbien“. pm