Verbrechen
Polizei ermittelt mutmaßlichen Messerstecher

Ein 29-jähriger Afghane soll auch für zwei Banküberfälle im Kirchheimer Stadtgebiet verantwortlich sein.

Die Messerattacke Mitte März in Kirchheim sorgte für Aufsehen. Jetzt hat die Polizei den mutmaßlichen Täter ermittelt. Foto: SDMG / Kaczor

In Zusammenhang mit dem Messerangriff auf eine 27-jährige Frau in Kirchheim am 14. März dieses Jahres haben Polizei und Staatsanwaltschaft einen Tatverdächtigen im Visier. Der mutmaßliche Täter, ein 29-jähriger Mann aus Afghanistan, sitzt bereits wegen des Verdachts, zweimal eine Bankfiliale in Kirchheim überfallen zu haben, seit Mitte April in Untersuchungshaft.

Die Messerattacke am helllichten Tag und mitten in einem Kirchheimer Wohngebiet sorgte im März für Schlagzeilen. Eine junge Frau, die zu Fuß auf einem Fußweg zwischen der Senefelder Straße und der Henriettenstraße unweit des Kirchheimer Berufsschulzentrums unterwegs war, wurde dabei unvermittelt von einem Unbekannten angegriffen. Dabei handelte es sich offenbar um ein zufälliges Aufeinandertreffen. Laut Polizei gab es keinerlei Hinweise, dass sich Täter und Opfer schon vorher gekannt haben. Die Frau, die mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus kam, hat die Attacke überlebt. Der Täter flüchtete und blieb lange Zeit unentdeckt. Wochenlange kriminalistische Feinarbeit der Polizei, die zahlreiche Spuren am Tatort sicherte, führte schließlich auf die Fährte eines Verdächtigen. An der Spurensuche beteiligt war eine 15-köpfige Ermittlungsgruppe mit Beamten der Kriminaldirektion Esslingen. „Dabei haben wir festgestellt, dass der Mann bereits wegen eines anderen Delikts in Untersuchungshaft sitzt“, sagt Polizeisprecher Christian Wörner von der Polizeidirektion in Reutlingen. Der Mann soll bereits am 20. Februar und am 14. April gewaltsam in die Hauptstelle der Kreissparkasse in der Kirchheimer Alleenstraße eingedrungen sein. Beim zweiten Versuch gelangte der 29-Jährige kurz nach 1 Uhr in der Nacht durch eine eingeschlagene Scheibe in den Innenraum der Bank, wo er mit einem Brecheisen eine Bürotür aufhebelte und einen Münzgeldbetrag in vierstelliger Höhe erbeutete. Durch den dabei ausgelösten Alarm waren mehrere Polizeistreifen unterwegs, die den Mann nach kurzer Flucht an der Ecke Max-Eyth-Straße/Kanalstraße widerstandslos festnehmen konnten. 

In Zusammenhang mit der Messerattacke laufen jetzt weitere Ermittlungen. Wo sich der Mann vor der Tat aufhielt und was das Tatmotiv ist, versucht die Polizei zur Stunde in Vernehmungen herauszufinden.