Nachhaltigkeit
Protestpicknick im Kirchheimer Bürgerpark

Am Samstag hat bundesweit das „Picknick gegen Plastikmüll“ stattgefunden, um der weltweiten Plastikflut entgegenzuwirken und ein Bewusstsein zu schaffen. Auch Kirchheim war dabei.

Das Protest-Picknick gegen Plastikmüll hat es am Samstag im Bürgerpark in den Kirchheimer Herrschaftsgärten gezeigt: Es geht auch gänzlich ohne Plastikverpackungen – und ohne irgendwelche Abstriche beim Essen oder beim Trinken machen zu müssen.   Foto: Anica Schubert

Wer am Samstag durch den Kirchheimer Bürgerpark spaziert ist, sah sie schon von weitem: Viele bunte Wimpelketten hingen zwischen den Bäumen. Schnell wurde deutlich, worum es sich handelte. „Stoppt die Plastikflut“, „Protestpicknick“ oder „Für unsere Meere, für unsere Zukunft“ sind nur einige der Botschaften, die zu entdecken waren. Darunter breiteten rund zwanzig Menschen gemischten Alters ihre Picknickdecken aus und genossen den Sommertag im geschützten Schatten einer Linde. Eines hatten sie alle gemeinsam: Speisen und Trank waren in Brotdosen, Schüsseln und Glasbehältern verstaut. Einwegplastik war hier Fehlanzeige.

Eine bundesweite Mission

Die Umweltschutzorganisation WWF hatte den Aktionstag „Picknick gegen Plastikmüll“ initiiert. Alle drei Sekunden landet mindestens eine Tonne Plastik in den Ozeanen und gefährdet Ökosysteme. Deshalb gingen Menschen auf die Decke und zeigten, dass Picknicken auch anders geht – im Einklang mit der Umwelt.

„Unser Ziel ist es, ein stärkeres Bewusstsein für Plastikmüll in Kirchheim zu schaffen“, sagt Kai Bullach, Nachhaltigkeitsbeauftragter der Stadt. „Je mehr wir darüber sprechen, desto mehr Menschen haben das Thema auf dem Schirm.“ Er möchte andere motivieren, sich aktiv mit der Plastikvermeidung auseinanderzusetzen.

Wie kam das Event in die Stadt?

In Kirchheim wurde in den letzten Jahren bereits einiges für eine tragfähige Zukunft auf den Weg gebracht. Verschiedene Bürgerinitiativen setzen sich für eine saubere und nachhaltige Stadt ein, so auch die AG „Kirchheim Teck Plastikfrei“. Nicole Siebentritt erzählt: „Unsere Gruppe ist auf die Aktion des WWF aufmerksam geworden und hat die Stadt Kirchheim darauf angesprochen.“ Dann kam eins zum anderen. Kai Bullach hat zusammen mit der AG die Sache in die Hand genommen. Er hat sich für den Picknicktag einen geeigneten Ort überlegt und das Event über den Instagram-Kanal @Nachhaltiges.Kirchheimteck beworben. Dort werden aktuelle Infos und Veranstaltungshinweise zu Nachhaltigkeitsthemen in Kirchheim und Umgebung geteilt.

Mehr Sichtbarkeit in Zukunft

„Wir haben die Veranstaltung zum ersten Mal organisiert. Es sind eher die Leute gekommen, die wir persönlich eingeladen haben“, stellt Kai Bullach fest. Deshalb will er in Zukunft mehr Sichtbarkeit schaffen. „Das lohnt sich auf jeden Fall. Wenn die Leute sehen, dass der Aktionstag stattgefunden hat, denken sie vielleicht darüber nach, ihren eigenen Plastikverbrauch zu reduzieren oder sogar beim nächsten Protestpicknick dabei zu sein.“

 

Tipps zum Vermeiden von Plastikmüll

Nachhaltige Hygieneprodukte: Ersetzen Sie Flaschen mit flüssigem Shampoo oder Duschgel durch feste Alternativen. Diese sind plastikfrei und oft auch länger haltbar.

Umweltfreundliche Küchenhelfer: Tauschen Sie Spülschwämme gegen langlebige Spülbürsten aus Holz aus, deren Köpfe austauschbar sind.

Verpackungsfreie Lebensmittel: Kaufen Sie Obst und Gemüse ohne Plastiktüten, indem Sie eigene Netze mitbringen. Viele Lebensmittel sind auch in Gläsern erhältlich – nutzen Sie diese Möglichkeit. In Kirchheim gibt es zudem einen Wochenmarkt, der zwei bis drei Mal pro Woche stattfindet.

Eigene Behälter verwenden: Nehmen Sie Ihre eigenen Dosen mit, wenn Sie Käse, Wurst oder Fisch an der Theke kaufen. So vermeiden Sie Einwegverpackungen.

Kleine Veränderungen im Alltag: Gehen Sie durch Ihre Wohnung und prüfen Sie, wo Sie Plastik einsparen können. Beginnen Sie mit kleinen Schritten.     ast